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Thama
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    Thama
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    Thama

    von Thama » 20.09.2009, 14:26

    Grünhaut! ….Grünhaut wach auf!

    Wiederwillig öffnete Thama die Augen und sah in das Gesicht einer zornigen Wache. Schmatzend und noch völlig schlaftrunken versuchte sie vergebens ihre Gedanken zu ordnen. Ein Blick an der Wache vorbei durch die Tür sagte ihr das es sehr früh sein musste, draußen war alles dunkel. Mit der Hand durchs Gesicht fahrend ignorierte sie erstmal den knurrenden Wächter und rappelte sich so gut es ging auf. Ihre Handgelenke lagen noch immer in schweren schmiedeeisernen Ketten und schränkten sie in allem was sie tat ein.
    Der Wächter grinste höhnisch denn man konnte ihr ansehen wie sehr es ihr missfiel in Ketten zu liegen. Schadenfroh brummte der Wächter die Orcin an-


    Du bringst hier niemanden mehr um, schade was? Deine Spielchen haben ein Ende.

    Mit diesen Worten schlug der Wächter ihr mit seinem Schwertknauf ins Gesicht. Das hatte gewirkt, nun war sie wach und vor allem äußerst zornig. Eine Woche zuvor hatte sie wieder einige Wächter getötet und war dem Internierungslager fast entkommen. Zu ihrem Unglück wurde sie wieder mal gefasst und seitdem waren regelmäßige Peitschenhiebe an der Tagesordnung. Sie stand nach diesem herben Schlag auf und ließ sich von dem Wächter vorantreiben.
    Auf dem Weg nach draußen bekam sie immer wieder den Schwertknauf zu spüren aber der dumpfe Schmerz machte ihr nach einer Woche voller Folter und Bestrafung nur noch wenig aus. Sie sah an sich hinunter und stellte fest dass sie von Tag zu Tag in schlechterer Verfassung zu sein schien. Das Leinengewand war überall gerissen, löchrig und starr vor Dreck. Sie musste stinken wie ein ganzes Ogerregiment und rümpfte über diesen Gedanken die Nase. Als die beiden die schmuddelige Baracke verlassen hatten atmete sie die kalten Morgenluft ein, es war neblig und sie konnte vielleicht fünfzehn Schritte weit sehen. Eigentlich beste Bedingungen für den nächsten Fluchtversuch aber da waren ja Ketten um ihre Handgelenke und ein bewaffneter Wächter der am anderen Ende hing. Sie war barfuß und sackte mit jedem Schritt in den morastigen kalten Boden, fast knöcheltief. Die Zustände in diesem Lager waren das allerletzte, sie und die anderen Orcs wurden schlimmer als Tiere behandelt. Überall lag Unrat und es stank erbärmlich. Weiterhin durch den widerlichen Schlamm watend setzte sie ihren Weg fort, immer wieder Knaufschläge einsteckend. In Gedanken hatte sie den Wächter schon auf unzählige Arten umgebracht und einzig der Gedanke daran dass es irgendwann dazu kommen würde ließ sie Ruhe bewahren. Sie passierten das große Tor und kamen bald ins Innere der kleinen Festung. Als sie vor dem Lagerkommandanten stand und ihm mit unbeugsamem Blick entgegensah wusste sie bereits was nun passieren würde. Ein brutaler Tritt des Wächters zwang sie in die Knie. Der Kommandant musterte sie eine Weile dann befahl er ihr die Arme auszustrecken. Leise aber bestimmt sagte er-


    Ich nehme Dir die Ketten ab. Du wirst von nun an hier in der Festung eingekerkert sein. Das ist sicherer für alle hier.

    Thama dachte angestrengt nach. Kerker, verdammt da käme sie niemals raus. Jetzt oder nie, das war die letzte Möglichkeit. Sie musste es versuchen, wenn sie jetzt nicht entkam dann niemals. Sie sah sich unauffällig um, musterte den Wächter neben sich und den Kommandanten vor sich. Als sich die Ketten von ihren Handgelenken lösten machte sie einen flinken Schritt zurück, entwaffnete den Wächter und mit einem gezielten Streich fuhr sie dem Kommandanten durch die Kehle. Das Blut spritzte ihr entgegen. In derselben Bewegung drehte sie sich um und trat dem Wächter so sehr ins Gemächt das ihm die Luft für jeglichen Schrei ausging. Er krümmte sich wimmernd am Boden und Thama machte seinem Schmerz schnell ein Ende. Bewaffnet mit dem Kurzschwert des Wächters und den Dolchen des Kommandanten schwang sie sich aus dem Fenster und rannte fast vollkommen lautlos über die Dächer. Der Nebel machte es ihr so leicht vor allem nachdem sie nun seit langer Zeit ihre Fähigkeiten nichtmehr nutzen konnte. Ihr Plan war einfach: Von der Festung zum nächstgelegenen Wachturm, von dort aus über die Mauer und dann laufen bis in die Nacht hinein. Auf ihrem Weg fiel eine Wache nach der anderen, lediglich dumpfes Genickknacken oder leises Gurgeln waren durch den Nebel zu vernehmen. Thama genoss es immer wieder mit den Schatten eins zu werden um dann direkt hinter einem Wächter aufzutauchen und auszuführen was ihr schon als Welpe beigebracht wurde. Sie erklomm den Wachturm, tötete die Wache und verschwand über die Mauer. Dann rannte Thama was ihre Beine hergaben. Lautlos am Wegesrand laufend stieß sie am Nachmittag auf einen kleinen Gefangenentransport. Ein Reiter, zwei gut gepanzerte Wachen zu Fuß und ein Orc in Ketten. Sie sah genau hin und traute ihren Augen nicht, er war ein Black Tooth Grin genau wie sie. Ein Klanbruder. Ihr bleib nichts anderes übrig als zu handeln. Thama versteckte sich in einer Senke am Wegesrand. Das Kurzschwert vor sich haltend und die Dolche durch ihr Gewand gestochen hockte sie dort und verbarg sich. Sie wollte hochspringen und dem Reiter die Schwertklinge durch den Helm treiben und dann die beiden schwer gerüsteten ausmanövrieren und erdolchen. Sie waren nicht mehr weit entfernt, Thama machte sich auf alles gefasst und sprang genau wie vorher überlegt hervor und verrichtete was es zu verrichten gab. Die vollkommen überraschten Wächter hatten kaum Möglichkeiten zu reagieren und konnten der Orcin nur eine sehr leichte Verletzung beibringen bevor sie fielen. Lediglich einen kleinen Schnitt an der Schulter trug Thama davon. Zum vorstellen war noch keine Zeit, sie befreite den fremden Orc und gemeinsam zogen sie die Wächter in die Büsche am Wegesrand. Der Reiter hatte in etwa ihre Größe also streifte sie ihr Gewand ab und begann seine lederne Rüstung anzulegen. Der befreite Orc starrte die nun nackte Orcin vor sich fassungslos an. Thama war es in diesem Moment egal ob er sie sah oder nicht und fauchte dem Fremden nur entgegen-

    Steh nich‘ dumm rum. Seh zu ob Dir irgendwas passt wir müssen hier weg.

    Der Orc grunzte nur leicht abwesend und wandte sich den beiden Wächtern zu um ihnen zu nehmen was ihm von Nutzen sein konnte. In den halbwegs passenden Rüstungen standen Thama und der Orc sich gegenüber und musterten sich gegenseitig bis Thama erneut das Wort ergriff-

    Ich bin Thama von den Black Tooth Grin.

    Sie zeigte dem Orc ihre Zahnlücke die jeder Angehörige des Black Tooth Grin Klan hat. Der Fremde nickte und zeigte ebenfalls eine breite Lücke an seinem Oberkiefer bevor er sprach-

    Ich bin Groth.

    Thama nickte ihm zu und reichte ihm das Kurzschwert denn mit den langen Spießen des Reiters und der beiden Wächter die bei ihm waren konnten die Orcs nichts anfangen. Groth nahm das Schwert entgegen und sah sie fragend an-

    Was ist mit Dir? Bleibst Du unbewaffnet?

    Grinsend deutete Thama auf die beiden Dolche die sie hinten an ihrem Gürtel befestigt hatte. Sie sah sich um und fluchte innerlich. Bei dem kleinen Geplänkel auf dem Weg hatte das Pferd des Reiters gescheut und war davongelaufen. Das wäre nun sehr nützlich gewesen denn ohne mussten die beiden laufen. Wer weiß wie lang. Thama sah Groth an und fragte-

    Weiß Du wo wir sind? Ich habe nämlich nicht die geringste Ahnung.

    Groth machte eine abwägende Handbewegung und schüttelte nach kurzem überlegen den Kopf. Er wusste es genauso wenig wie sie. Die beiden berieten sich eine Weile und entschieden dann Richtung Süden zu gehen. Während sie liefen unterhielten sie sich und erfuhren so das Ausmaß der Folgen die der Black Tooth Grin Klan durch den Krieg zu tragen hatte. Die Mehrheit musste gefallen sein oder war wohl ebenfalls in den Lagern gelandet. Im Laufe des Tages stellte sich heraus das auch Groth einer der gefürchteten Schleicher des Klans war. Thama dachte darüber nach und war sich sicher das dieser Umstand vieles vereinfachen würde. Sie waren nun zu zweit, beide konnten sie in die Schatten tauchen, sie hatten Waffen und waren bisher unverletzt. Daraus ließen sich große Hoffnungen schmieden. Stillschweigend liefen die beiden der anbrechenden Nacht entgegen. Sie wollten die Nacht noch nutzen zum marschieren und erst bei Tagesanbruch ein kleines Lager errichten und rasten. Thama dachte über vieles nach was Groth gesagt hatte und schwieg den Rest des Weges. Am frühen Morgen schlugen sie sich tiefer in den Wald und bereiteten ein kleines Lager mit einem winzigen Feuer. Groth übernahm die erste Wache während Thama auf einigen Tannenzweigen die Augen schloss und einschlief. Groth betrachtete die Orcin noch sehr lange bevor er sich aufmachte irgendetwas essbares aufzutreiben. Er war sich sicher diese Reise würde vieles mit sich bringen. Als er darüber nachdachte musste er lachen. Zwei Orcs die der Gefangenschaft entkamen, in den Rüstungen des Feindes steckten und mitten im feindlichen Territorium unterwegs waren ohne genau zu wissen wo sie sich eigentlich befinden… beste Voraussetzungen für ruhige Zeiten.
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    von Thama » 20.09.2009, 19:40

    Thama… Thama…

    Die Orcin wurde wachgerüttelt und als sie ihre Augen öffnete sah sie in das Gesicht von Groth. Er hielt ihr eine Hand voll Beeren, ein paar Kräuter und Überreste eines Hasen grinsend entgegen-

    Iss das, ich werde jetzt bis zum Abend schlafen.

    Ohne lange auf Antwort zu warten legte er sich neben die Orcin, drehte sich um und schloss die Augen. Thama war noch gar nicht richtig wach und brauchte einen Moment um sich zu ordnen. Sie sah sich Groth an, da lag er also nun. Sie ließ ihren Blick umherschweifen und merkte dass es bereits Mittag sein musste, nachdenklich machte sie sich daran die karge Mahlzeit zu sich zu nehmen. Als sie das bisschen verschlungen hatte machte sie sich auf einen Tümpel oder Bach zu finden. Nach einiger Zeit kam sie nach einer erfolglosen Suche zum Lager zurück. Groth hatte sich seitdem scheinbar nicht gerührt und schnarchte leise vor sich hin. Sie dachte nach, wie weit Verfolger sein konnten wenn es welche gab. Thama und Groth waren einen Tag und eine Nacht fast ohne zu rasten schnell marschiert, Menschen konnten ihnen ohne Pferde kaum gefolgt sein. Sie hoffte dass man ihre Fährte in den Süden nicht oder wenigstens nicht allzu rasch finden würde. Die beiden wussten wie man vorankam ohne sichtbare Spuren zu hinterlassen. Aber für einen Hund wäre es nicht schwer sie aufzuspüren, erst recht nicht bei dem Gestank den Thama mit sich trug. Hätte sie doch nur Wasser gefunden. Sie setzte sich in Groth’s Nähe und schnüffelte. Leicht amüsiert stellte Thama fest das sie wenigstens nicht die einzige war die hier bestialisch roch und lachte in sich hinein. Diese Menschen, ihr Geruchssinn ist so stumpf wie ihr lächerliches Aussehen. Kein Wunder das die meisten von ihnen nur einmal jeden Mondlauf ins Wasser steigen, dachte Thama angeekelt.

    Als die Dämmerung langsam hereinbrach weckte sie Groth und beide machten sich daran die Spuren ihres Aufenthaltes zu verwischen bevor die Reise weiterging. Sie reisten einige Wochen lang, immer nachts und ohne Vorkommnisse. Sie bekamen Gelegenheit sich in Gewässer zu begeben, kamen an Höfen vorbei und stahlen manches das ihnen Proviant stellte. Sie mieden Menschen und ihre Verbündeten so gut es ging und versuchten abgesehen von kleineren Nahrungsraubzügen von ihren Siedlungen fernzuhalten. Nachdem sie fast zwei Monate immer bewaldete Gebiete fanden wo sie sich Tagsüber verstecken konnten, erreichten sie nun Weideland wo bestenfalls mal eine Hand voll Bäume beisammen standen. Hier konnte es gefährlich werden denn in diesen offenen Weiten können die Garnisonen mit Feuern auf den Mauern die Anwesenheit von Feinden Signalisieren. Würden die beiden hier erwischt dann waren die letzten Wochen Flucht umsonst gewesen. Sie hielten sich auf den Heuböden von Scheunen auf die weit Abgelegen von Gehöften standen. Das ging eine ganze Zeit lang ganz gut, bis sie entdeckt wurden. Es war Nacht und sie wollten aufbrechen als ein Bauer ihnen entgegenkam. Wenn sie Glück hatten hielt er sie für einfache Diebe. Leider waren die beiden zur groß für Menschen und nach den Kriegen wusste jeder wie Orcs aussehen. Der Bauer schlug Alarm und seine Knechte kamen mit behelfsmäßiger Bewaffnung. Thama und Groth töteten fast alle und kamen mit einigen Schnittwunden davon. Dann stahlen sie zwei Pferde und galoppierten durch die Nacht. Sie konnten nicht alle Knechte verfolgen also flüchten sie weiter und hofften, möglichst weit zu kommen bevor der erste Knecht eine der Garnisonen erreicht. Sie reiten die Pferde zwei Tage lang im schnellen Galopp, dann ist eines von beiden am Ende. Groth und Thama marschierten nun abwechselnd während der andere immer auf dem Pferd schlief, bleiben sie so in Bewegung. Der Schlaf war nicht sehr angenehm auf so einem Pferd aber sie gewöhnten sich daran. Der Gaul bekam nur wenige Pausen, sollte er nicht mehr mitziehen dann würden sie Proviant aus ihm machen und wieder marschieren. Immer in Gedanken dass nun Soldaten hinter ihnen sein könnten, gingen sie zügig voran. Ihre kleinen Raubzüge hatten ihnen mittlerweile eine ansehnliche Ausrüstung ermöglicht. Warme Umhänge, dickes Leder und bessere Waffen. Sie wurden während ihrer Reise immer vertrauter und konnten sich mittlerweile ohne auch nur ein Wort zu sagen verständigen. Nur mit knappen Bewegungen und Handzeichen. Zusammen kämpften sie als wäre es niemals anders gewesen. Thama war wesentlich flinker als Gorth dafür war er um einiges stärker. Jeder wusste was der andere denkt so schien es. Sie vertrauten sich blind. Je weiter sie nach Süden kamen desto gefährlicher wurde es. Immer wieder mussten sie kleine Wachtruppen der Allianz ausschalten, oft genug das der Feind die Anzahl der Wachen enorm anhob. Groth und Thama waren diesen Überzahlen irgendwann nicht mehr gewachsen und begannen wieder weitab von Wegen und Straßen zu reisen. Thama dachte viel nach, vor allem wohin sie eigentlich wollten. Sie hatte sich auf Süden geeinigt aber was genau wollten sie dort eigentlich? Sie hoffte bald eine orcische Basis zu erreichen.
    Noch viele weitere Wochen waren sie unterwegs und nahmen sich was sie brauchten von den Bauern und Händlern an denen sie vorbeikamen. Als sie eines Abends einen Wald verließen in dem sie den Tag verbracht hatten trauten sie ihren Augen kaum. Eine Garnison! Hell beleuchtet, überall waren Lampen und Fackeln. Wachen und Soldaten in Stellung. Was war hier denn los? Die beiden sahen sich ungläubig an und berieten sich wie sie dort nun vorbei kommen wollten.

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