Orcin ohne Vergangenheit (2)
Erzählung von Urog 19.08.2015
Wieder ein frontaler Hieb, welchen der Schild abfängt. Der Orc-Krieger setzt einen Schritt vor und versperrt dem Menschen so die Sicht. Der Mensch taumelt zurück und sieht nur, dass eine Axthieb auf Hüfthöhe unter dem Schild hervorschnellt und ihm die Knochen zertrümmert. Unter lautem Gebrüll sackt der Mensch zu Boden. Blut tropft ihm aus dem Mund. Als der Schild sich senkt, ist das letzte was der Mensch sieht, die vernarbte Miene eines älteren Orc, der grimmig auf ihn hinabsieht und sich dann zum nächsten Feind Wendet.
Urog’âsh packt seinen Schild fest in die Pranke und wischt sich mit dem Handrücken seiner Rechten das gesprenkelte Allianzblut von seinen Augen. Er grunzt zufrieden, als er sieht, dass die Blaue Standarte sich langsam zur nächsten Position zurückzieht, die es gilt zu erobern. Der Nordorc wendet sich aber und vergewissert sich, dass es der Schamanin Sunekka auch gut geht. Sie eilt ihm entgegen und untersucht den Krieger bereits auf Wunden. Er grinst und winkt.
“Ach lass nur, ist ne kleine Schürfwunde nur. Lass uns weiter.”
Sie erlaubt es aber nicht und gewahrt den Krieger still zu stehen.
"Du bist zwar der Häuptling, aber ich bin die Schamanin von uns beide. Also halte Still, bis ich deine Wunden schließe. "
Der Krieger grunzt nur mürrisch und tut, wie ihm seine Gefährtin befahl. Während Sunekka sich um die Schrammen und Blutungen kümmert, hält der Krieger nach Feinden Ausschau. Ein Horn wird geschmettert, und eine Horde an Kriegerin in Rot stampft auf die nächste Bastion vor.
“Sunekka, Urog muss vor. Sie brauchen mein Schild vorne.”
Die Schamanin nickt,
“So, jetzt. Na also, hat doch nicht lang gedauert?”
Sie grinst ihn nur schelmisch an, während er nur murrt und ihr dann doch einen Klapps auf den Po gibt. Lachend stürmt er vor, ohne den Fluch der Nordorcin über sich ergehen zu lassen. Sie dringen in ein Gebiet vor, dass sich das Stadion nennt. Eine Arena, wo scheinbar Rennen stattgefunden haben. Heute kämpfen Horde und Allianz um den Besitzanspruch. Die Schlacht wütet entsetzlich. Von allen Seiten Schmerzensschreie. Überall Blut. Der Nordorc kämpft sich wieder nach vorne, den Schild voran und drängt mit weiteren Kriegern die Blauen Feinde zurück. Plötzlich bemerkt er eine Orcin.
Der Nordorc sieht noch einmal zu der Orcin hin, da sein Neugierde geweckt wurde. Anders, als die meisten anderen Orcs in der Horde, sah diese Orcin in ihrer Rüstung wie ein wahrer Orc aus. Sie kämpfte wild, im Wind und im Nebel. Eine Nebelkriegerin. Urog’âsh kämpft sich zu ihr durch und als die Allianz wieder am Rückzug ist, erlaubt er sich einen Moment sich die Orcin genauer anzusehen.
„Was zum…“
Er bleibt abrupt stehen und glaubt im ersten Augenblick nicht, welche Orcin er da erblickt hat. Er sieht noch wie sie vorstürmt mit weiteren Truppen der Horde und dabei ist das Stadion zu verlassen. Er ruft ihr hinterher…
„Grishna! GRISHNA!!
Doch die Orcin reagiert nicht. Hat sich der Nordorc geirrt und sie verwechselt, oder ist sie es wirklich. Er sieht sich nach Sunekka um und erzählt ihr von der Orcin, die ihm gerade vor die Augen gelaufen ist. Gemeinsam machen sie sich auf der Suche nach dieser so vertrauten Orcin. Ob sie es ist, oder nicht, das wird sich zeigen!
Mitten in Ashran entdecken sie die Orcin wieder. Und Urog’âsh ruft wieder nach ihr…
Fortsetzung folgt…