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Ankunft einer Jägerin
Verfasst: 27.06.2008, 10:35
von Sheeógh
Viele Stunden waren vergangen, seit Sheeógh im Eschental zum ersten Mal im Kreise einiger Donneräxte über ihre Vergangenheit sprach. Ihre anfängliche Scheu hatte sich mittlerweile gelegt, denn auch wenn ihr die Skepsis mancher hinsichtlich ihrer Erlebnisse nicht entgangen war, spürte sie doch auch die Gastfreundschaft der Anwesenden und die Stärke und Ehre, von der sie gehört hatte. Gorlakk hatte ihr schließlich den Weg gewiesen zur Festung, und so hatte sie sich erneut auf den Weg gemacht, um dort den verbliebenen Donneräxten ihr Anliegen vorzutragen.
Der Morgen graute bereits, erste Sonnenstrahlen durchbrachen die dichten Nebelschwaden, die die Nacht noch zusätzlich verdunkelt hatten. Sie halfen jedoch nicht, die bleierne Müdigkeit zu vertreiben, die sich allmählich in Sheeóghs Geist und ihren Gliedmaßen ausbreitete. Sie wusste nicht, ob sie sich noch auf dem richtigen Weg befand oder der Nebel sie in die Irre geleitet hatte, konnte nur hoffen, dass ihre Instinkte und die Arz'Atóks ihnen den richtigen Weg gewiesen hatten. Dem silbernen Wolf schien die lange Wanderung noch nichts auszumachen, mit wachsam erhobenem Haupt lief er neben ihr her.
Die Sonne erhielt unverhofft Verstärkung in ihrem Ringen, der Schein einer Vielzahl an Fackeln bohrte sich durch den Nebel und gewährten den Blick auf die Tore einer nahen Orkfestung. Aber war sie hier richtig?
Was die Sonne allein nicht vermocht hatte, gelang jedoch dem Fackelschein. Mit neuer Zuversicht richtete Sheeógh sich auf und ging langsam auf die Wachen zu.
Verfasst: 27.06.2008, 11:57
von Troskan
Der Schamane unterhielt sich gerade mit einer der Wachen am Tor der Feste als diese das Gespräch einstellten und Richtung des Wegs zur Feste starrten. Ihren Blicken folgend drehte der Schamane sich um und sah was die Wachen veranlasst hatte ihr Gespräch einzustellen.
Mit Blick auf die Orkin gerichtet legte er seinen Kopf schief und betrachtete wie sie langsam den Weg zur Feste erklomm.
Mit dem Wissen das die Wachen ihr den Weg weisen würden, drehte er sich um und ging in die Feste hinein*
Verfasst: 27.06.2008, 12:26
von Gorlakk
Die Wachen lehnten ihre breiten Pranken gegen die Tore, um Troskan einzulassen. Ihren Blick nahmen sie aber nie von der Jägerin. So standen sie dort, wie zwei massive Statuen die den Eingang zu bewachen schienen; Eine Hand am Tor, die andere am Schaft ihrer Axt. Grunzend ließen sie Sheeógh passieren und schlossen die mächtigen, eisenbeschlagenen Holztore knarrend hinter ihr. Die Orkin befand sich nun in einer Vorhalle, von der aus sie - einfach geradeaus - die Halle des Donners sah. In der Mitte dieser großen Halle brannte ein großes Feuer, und in den Schlieren über dem Feuer waren die Umrisse Urog'âshs zu sehen, der am Kopfende der Halle saß und seinen Wolf kraulte. Just als Sheeógh den ersten Schritt in Richtung der Halle des Donners gehen wollte, hielt sie kurz inne, denn aus den Schatten zu ihrer Rechten hörte sie klirrende Schritte von Kettenstiefeln.
»Ah, Jägerin Sheeógh. Gut daz du dein Weg her gefundn hast! Na dann... komm mal mit, igh komm gerade aus mere Kammer, wo igh an Schriftn gearbeit hab, und wollte auch zum Durub. Folg mir...«
Gorlakk machte einen kleinen Bogen beim gehen, erst auf Sheeógh zu, dann direkt durch das Tor der Halle des Donners. Gemeinsam schritten sie durch die Halle, in der Tische mit Speis und Trank standen, Orks redeten, lachten und vor allem fraßen und soffen. Als sie das Feuer umkreist hatten, wies Gorlakk mit einem Wink der Hand Sheeógh kurz an sich vor dem Häuptling zu platzieren während er murmelnd zu einem der Tische ging. Dann drehte er sich aber noch ein mal um...
»Sheeógh, nimm dere zu fressn und zu trinkn. Du bist hier Gast, und zwar ein willkommner. Du hast vielen von uns schon erzählt was dir geschehn is, daz musst du auch noch dem Durub erzähln. Also stärke digh etwas und warte bis Urog Zeit hat deine Worte zu hörn.«
Dann setzte sich der alte Jäger zwischen einige Orks an einen Tisch, nahm eine Eberkeule und begann zu mampfen, während er Sheeógh nicht aus den Augen lies und ihr kurz grinsend zuzwinkerte.
Verfasst: 27.06.2008, 14:59
von Sheeógh
Sheeógh verharrte eine Zeitlang am Tor zur Halle und betrachtete staunend die Umgebung. Das große Feuer, das in der Mitte brannte, die reichlich beladenen Tische. Sie hatte sich die Festung schon oft auszumalen versucht, doch was sie nun sah, übertraf ihre Vorstellungen noch. Wie angewurzelt blieb sie stehen, bis ihr bewusst wurde, dass es einer Orkin wohl kaum würdig ist, außen zu stehen und ihre Gastgeber zu begaffen.
Gerade als sie die Halle betreten wollte, nahm sie die sich nähernden Schritte von Gorlakk wahr. Verlegen, weil er ihr törichtes Verhalten mitbekommen hatte, folgte sie ihm durch die Halle und kam schließlich vor Urog'âsh zum Stehen. Der kurze Weg hatte ihr geholfen, sich wieder zu sammeln, so dass sie aufrecht vor ihm stand und einen etwas unbeholfenen, aber nichtsdestotrotz respektvollen Salut und ein deutliches "Lok'thar Urog'âsh, Häuptling der Donneräxte..." und an die versammelten Donneräxte einen weiteren, nicht weniger respektvollen Gruß richten konnte.
Auf Gorlakks Einladung hin suchte sie sich einen freien Platz an einem der vorderen Tische und lauschte dem Trubel in der Halle.