von baradhuli » 21.11.2013, 03:44
Müde, fröstelnd zieht die Schamanin, das Fell enger um ihre Schultern, während sie auf die Knochen starrt. Ein seltsames Muster bilden sie. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. unentwirrbar verwoben.
Kälte, Hunger, Müdigkeit. Ihr Clan auf dem Rückzug. Nein auf der Flucht, Zwerge, Kampf, dampfendes Blut im Schnee. Sie sieht den Welpen an ihrer Hand kaum der Mutter entwachsen. sieht ihn, wie er einfach in den Schnee sinkt, sich eine rote kleine Blume unter ihm ausbreitet. Die Erwachsenen schieben, drängen, schubsen.....
Sie schüttelt sich und ihr Blick wandert zu den drei Kaninchen,. eine magere Beute, kaum geeignet eine hungrige Orc satt zu machen.
" Bist du schon so tief gesunken, daß du dir dein Essen stiehlst?" murmelt sie und gleich danach " ich hab's gejagt".....und dann der Gedanke, das Land weiß es.
Unschlüssig stochert sie im Feuer, die Funken stieben auf, kleine Sonnen in der Dunkelheit. Strahlend, heiß, vergänglich.
Über ihr Gesicht huschen Emotionen. Überraschung, Entsetzen, Hass, Verlust, abgrundtiefe Einsamkeit.
Ihr Clan, verraten und abgeschlachtet.
Dann kaltes Entsetzen und heiße Schuld, als sie in das Gesicht eines Trolls blickte. Wellen schlugen an ein Ufer.
Sie knurrt, widerwillig. Rache war 's, Rache für die ihren. Ein Verlangen das so ungestüm an ihren Geist brandete wie draußen die Wellen an den Strand.
Und blutige Rache hatte sie auch bekommen, bis Vorok sie zurückschickte, an den Strand,zu den Wellen, seine Tochter zu lehren.
Die Schamanin senkt den Kopf tiefer, wirft einen letzten Blick auf das Muster der Knochen vor ihr im Staub.
Schnaubend bläht sie die Nüstern. Dämonengestank. Alleine die Erinnerung reicht, ihre Hand an den Schaft ihrer Axt gleiten zu lassen.
Langsam atmet sie aus, versucht ihren Herzschlag zu beruhigen, sammelt die uralten Knochen ein und verstaut sie in dem weichen Lederbeutel .
"Also gut, Torsha Narbenherz, bringen wir die Beute wohin sie gehört.....und dich vielleicht auch:"