Verrat...
Schweissgebadet und mit pochendem Herzen erwacht Ughulg aus einem unruhigen Schlaf. Erst als er die anderen Orcs bemerkt, die noch immer unbekümmert vor sich hin schnarchen, wird sein Atem ruhiger.
Es war wieder dieser verdammte Traum! Von dem er einmal mehr dachte ihn endlich losgeworden zu sein!
Aber auch in dieser Nacht war Ughulg wieder auf der Pirsch durch vernebelte Berge um auf den Spuren seiner undefinierbaren Beute in einen tiefen Abgrund zu stürzen.
Als ihm klar wird das der Traum für seinen Zustand verantwortlich ist, schiebt er das Schweissnasse Fell beiseite und windet sich aus der widerspenstigen Hängematte. Noch immer verwundert über die Rückkehr des Traums, legt er mürrisch seine abgenutze Rüstung an. Nur an den wichtigsten Stellen verschnürrt er die Spröden Riemen, während er die alte Holztreppe leise hinunter stapft. In der Schenke angekommen, greift er sich einen Wasserbeutel vom Tisch und stapft damit nach draussen auf die Holzbrüstung. Den Schädel in den Nacken gelegt, schüttet er sich das Wasser mehrmals über seinen verschwitzen Schädel. Auch sein Maul spült er mit dem Wasser aus, um es danach mit dem fahlen Geschmack der Nacht über die Brüstung zu speien. Mit dem Gefühl wieder bei klarem Verstand zu sein, wischt er sich die Nässe aus dem Gesicht und verliert sich einen Moment im klaren Sternenhimmel. Mitfühlend blickt er als nächstes zu dem Orc im Wachturm, der bei dieser Kälte sicher keine angenehme Nacht hatte. Über die Maroden Hütten und verwitterten Käfige, wandert sein Blick in den Innenhof wo ein Grunzer bereits mit seinem Strafdienst begonnen hat. An der lockeren Haltung erkennt Ughulg, dass der Grunzer nicht damit rechnet beim Holzschleppen beobachtet zu werden. Erschöpft und durcheinander lässt sich Ughulg auf einem Kistenstapel vor der Schenke nieder. Unter dem warmen Licht einer lodernden Fackel, lehnt er seinen Rücken gegen die Aussenwand der Schenke und denkt...
An seine Kampfesbrüder, die nicht nachvollziehen konnten warum er sich hatte versetzen lassen. Das konnte er ihnen auch nicht verübeln, schliesslich hat er ihnen nie die ganze Wahrheit erzählt. Der Durst nach Rache hatte Ughulg früh in die offenen Arme der Horde getrieben. Rache an den Menschen. Für all das Leid, dass sie über ihn und die seinen gebracht haben. Nach all den Jahren mit der Horde wusste Ughulg aber längst wie sich Menschenblut auf seiner Haut anfühlt. Egal ob noch warm oder bereits kalt. Ebenso kannte er den rostigen Geruch und den metallischen Geschmack. Auf dem Schlachtfeld war Ughulg als blutrünstig bekannt und Kämpfer waren dankbar sich hinter seinem Schild einreihen zu dürfen. Doch ausserhalb der Horde? Was hatte er da zu bieten? Die Schlacht war alles wofür er sich jemals begeistern konnte. Augenblicklich überkommt ihn Wehmut, bei dem Gedanken, vieleicht nie mehr eine große Schlacht zu schlagen! Nie mehr das Klirren von Stahl und eisernen Ketten zu hören, während im Rücken die Kriegstrommeln Donnern. Ein Leben ohne die Horde konnte er sich nur schwer Vorstellen und kannte er bestenfalls aus Erzählungen. Aber all denen die Stiefel zu lecken, die ihm nach all den Jahren wegen einem Spitzohr in den Rücken gefallen waren, kam für ihn nicht in Frage. Lieber würde er an dem Frass hier ersticken und vergessen werden wie all die anderen. Falls letzteres nicht ohnehin schon längst passiert war. Der Vorfall mit dem Spitzohr hatte ihm deutlich vor Augen geführt, was die Ehre eines Orcs noch Wert war. Die Zeiten des Hammers waren entgültig vorbei und somit vieleicht auch seine Zeit mit der Horde. Auch wenn er in einem Aussenposten unterfordert war, nahm er seine Aufgaben durchaus ernst. Er erlag wie so viele Orcs in tiefer Demut vor diesem Ort und eher würde er sich eine Pranke abhacken, als Hammerfall im Ernstfall nicht vorbereitet zu wissen.
Als Ughulg sich fröstelnd mit der Pranke über seinen Unterarm fährt spürt er die Narben und erinnert sich...
An die vielen Schlachten im kalten Norden wie im warmen Süden. An den Moment wenn das Schild in die Front des Feindes kracht. An den notwendigen Blutrausch, sich Schritt für Schritt immer tiefer in den Gegner zu bohren. An die ersten Kämpferfahrungen und wie er seinen ersten Menschenkopf zu fassen bekam. Im Rausch des Kampfes hatte Ughulg beschlossen auf ihn einzupressen. Der Mensch schrie fürchterlich, bis sein Schädel schliesslich im Druck der Pranken zerbarst. Ein grauenhaft dumpfes Knacken raunte durch die Reihen und die Kämpfer um Ughulg herum, waren allesamt mit dem Menschenblut befleckt. Im nachhinein betrachtet war es wohl dieses Geräusch das die Schlachtrufer dazu veranlasst hatte ein Auge auf Ughulg zu werfen. "Gebt dem Kopp' knacker mal eine Waffe! Ich will morgen sehn wie der sich macht!" waren die Worte des Schlachtrufers und der Anfang von seinem Leben in der Horde.
Als Ughulg ein Holzbrett entdeckt macht er sich lang und greift danach. Er legt das Brett über sein Knie und fängt an etwas darauf einzuritzen. Beim ritzen verfinstert sich seine Miene und er denkt...
An die Zeit des verrückten Kriegshäuptlings und wie Garrosh sie alle enttäuscht hatte. Ein Hordeanführer ohne den Schicksalshammer! Entgegen aller Euphorie über die Neue Stärke der Horde, war das für Ughulg von Anfang an ein schlechtes Vorzeichen gewesen. Aber Garrosh übertraff selbst seine schlimmsten Befürchtungen. Eine Zeit in der Ughulg zum ersten mal Zweifel hatte. Zweifel an der Horde und an sich selbst. Als Ughulg in die Abgründe des schlimmsten Feindes blicken musste, verstand er warum die Horde die anderen Völker brauchte. Aber ein Gerippe als Kriegshäuptling? Bis vor kurzem hätte er jeden verspottet der auch nur einen Gedanken mit so einem Unsinn verschwendet. Dem Schicksalshammer hatte er die Treue geschworen! In ewigen Gedenken an die Taten des Orcs der ihn einst führte und die vielen Schicksale die er änderte! Aber wenn er heute zum Kriegshäuptling blickt, war dort kein Schicksalshammer mehr. Nichtmal ein verlumpter Orc war dort noch zu sehen! Mit seinem verschwinden ohne weitergabe des Hammers, hatte Thrall ihn zu einem Söldner gemacht. Ihn und alle ehrenhaften Orcs die beim Anblick des Hammers, bereit waren ihm zu folgen. Ein Verrat der auch innerhalb der Horde deutliche Spuren hinterlassen hat.
Als Ughulg aufhört in das Brett zu ritzen um in ein Stück Trockenfleisch zu beissen, schaut er dabei kauend über den Wall Richtung Norden und denkt...
An Bashek, Lugosh, und die vielen anderen Nordorcs denen er hier oben begegnet war. Einige hat er auch schon beim kämpfen in den Gruben von Nagrand beobachtet. Er mochte ihre eigensinnige Art wie auch ihren impulsiven und doch sehr ausdauernden Kampfstil. Er dachte an das Prächtige Fest und an die Worte des vernarbten Orcs die ihm noch immer durch den Schädel gingen. Die Geschichte von Nebelkind und den Bäumen war ihm trotz des guten Ragout nicht entgangen. Etwas vertrautes lag darin und brachte ihn dazu an die vergebliche Suche nach seinen Wurzeln zu denken. An die Nacht in der ihn die schreckliche Nachricht erreichte. Daran was man ihm gab und wo er es zusammen mit seiner Vergangenheit vergraben hatte. Im Hochland hörte er wohl zum ersten mal von den Nordorcs. Auch wenn er auf Soldaten Palaver nicht besonders viel gibt, erwischte Ughulg sich doch hin und wieder beim lauschen. Die Ruhmreiche Schlacht mit den Wildhammer Zwergen, war nur eine von vielen Geschichten die in Hammerfall noch oft erzählt werden. Nicht nur Starke und Erfahrene Krieger, auch begabte und mächtige Schamanen werden dem Clan überall nachgesagt. Einmal führte ihn Bashek in die Sümpfe zu ihrer Festung und während sie durch den tiefen Morast stapften kamen immer mehr Zweifel in ihm hoch. Was wenn das eine Falle war? Warum sollte es hier mitten im stinkenden Sumpf eine Festung geben? Als er kurz davor war umzukehren sah er im Unterholz plötzlich die Umrisse eines Walls. Bashek deutete genau in diese Richtung und Ughulg stapfte von seiner Neugier besiegt, noch ein paar Schritte weiter. Und dann stand sie vor ihm! Die Feste der Nordorcs. Bashek hatte nicht gelogen! Hier war tatsächlich eine Festung mitten im Sumpf! Aber warum? Als er durch das große Tor ging wandelte sich seine Neugier mehr und mehr in Erstaunen. Es war nicht einfach ein Stützpunkt oder Aussenposten. Es war ein kleines Dorf und diese Orcs lebten hier. Neben den vielen Behausungen hatten sie auch Vieh und frisches Wasser. Alte wie auch junge Orcs gingen gewissenhaft ihren Aufgaben nach und der Geruch von gegeerbtem Leder lag überall in der Luft. Ausserdem war das Dorf umringt von einem Mammuthohen Holzwall mit Wachtürmen und Befestigungen nach allen Seiten. Im Ernstfall wäre die Feste sicher leicht zu verteidigen, dachte er sich staunend. Dann führte Bashek ihn weiter zum großen Feuer wo auch Lugosh bereits wartete. Alle versammelten sich um die große Flamme und hielten bei Donnerschnappz noch Pallaver bis in die tiefe Nacht hinein. Immer regelmäßiger werden seither seine Besuche im Norden und immer schwerer fällt es ihm sich wieder zu verabschieden.
Noch immer ritz Ughulg gewissenhaft in das Brett als die ersten Sonnenstrahlen sein Gesicht treffen. Erschrocken darüber wie lange er hier schon sitzen muss richtet er sich auf und zieht einen verwaisten Nagel aus der Aussenwand des Gebäudes. Abschätzend stapft er zum Eingang der Schenke und nagelt sein Werk daraufhin mit einem Messerknauf über den Türbogen. Mit etwas Abstand liest er auf dem Brett in krakeligen orcischen Buchstaben: "Lohn'goron". Zufrieden schiebt er das Messer wieder in den Schaft an seinem Gürtel und betritt die Schenke wo noch immer Totenstille herscht. Aufgebracht stampft Ughulg die Treppe hinauf zu den Schlafquartieren und brüllt lautstark in den Raum:
"MADEN!" Auf den Holzboden stampfend, dass Dreck und Staub durch die Sparren der Holzdecke rieseln, fügt er noch lauter hinzu:
"ÄRSCHE HOCH UND ANGETRETEN!" Müde und gequält kommt aus den Hängematten unter anderem zurück:
[Grunzer12]:
Aye, Boss!
[Grunzer18]:
Dabuh Kopp' knacker.
[Grunzer37]:
Jetz' schon?
[Grunzer11]:
Allet klar.
[Grunzer24]:
*seufz*
[Grunzer15]:
Dabuh!
[Grunzer42]:
Nur noch 5 Striche... Zzz...
Mit grimmig verengtem Blick stapft Ughulg zur Hängematte des 5 Striche Grunzers. Die Arme auf dem Rücken gekreuzt, beugt er sich angewidert über die Hängematte und fragt mit ruhiger Stimme:
"Noch 5 Striche? Hrm?" Aus der Hängematte kommt zaghaft und mehr geträumt als gesprochen:
"A-Aye... noch 5 Striche... Zzz..." Ughulg wendet sich verächtlich schnaubend ab, um im nächsten Moment wütend herumzufahren und mit voller Wucht gegen die Hängematte zu treten. Nüchtern verfolgt er wie die Hängematte sich daraufhin überschlägt und der Grunzer unsanft auf den kalten Holzboden knallt. An den auf dem Bauch kauernden Grunzer herangetreten, stellt Ughulg routiniert seinen Stiefel in dessen Nacken. Nach vorne gebeugt und den Unterarm zusätzlich auf sein Knie gestützt, verlagert Ughulg sein Gewicht auf den bereits keuchenden Orc und stellt fest:
"Ugh schnuppert Madendreck!" Amüsiert beugt sich Ughulg weiter über den Grunzer und brüllt ihm in die Lauscher:
"MADENDRECK VERSAUT UGH ABER NUB DEN TAG!" Kurze Pause:
"Kapiert?" Mit den Armen und Beinen rudert der Grunzer unter dem Gewicht von Ughulg und versucht nach Luft zu schnappen um etwas Antworten zu können. Aber Ughulg verlagert mehr Gewicht auf den Grunzer und gibt ihm unter seinem Stiefel noch Bedenkzeit. Als der Grunzer kaum noch einen Ton rausbringt und auch das Strampeln langsam einstellt, nimmt Ughulg seinen Stiefel wieder aus dessen Nacken. Der Grunzer fährt daraufhin wie vom Blitz getroffen nach oben und schaut Ughulg mit weit aufgerissenen Augen an. Noch immer nach Luft schnappend, sagt der Grunzer entschieden:
"Dabuh!" Ughulg wendet sich schmatzend und für das erste überzeugt wieder in den Raum wobei er die Schaulustigen Blicke der anderen Grunzer bemerkt. Mürrisch reisst er die Augen auf und fragt:
"Was gibt'n es da zu glubschen?" Noch bevor ein Grunzer antworten kann brüllt Ughulg auf den Schauplatz von eben deutend:
"DAS GILT FÜR EUCH ALLE!" Abermals stampft er auf den Boden das Dreck und Staub von der Decke herabrieseln und fügt hinzu:
"UND JETZT BEWEGUNG! IHR DÄMLICHEN MADEN!"
Mit den Fortschritten der Grunzer zufrieden steht Ughulg auf der großen Holzbrüstung und beobachtet das treiben im Hof. Noch vor ein paar Tagen, musste er jeden Grunzer einzeln aus der Hängematte treten. Als Ughulg den Blutgardist über den Hof stapfen sieht, verschnürrt er hastig seinen Wams zu Ende. Er wartet geduldig, bis der Blutgardist die vielen Stufen hinauf zur Brüstung hinter sich gebracht hat. Daraufhin stapft er entschlossen auf ihn zu und entgegnet ihm mit fester Stimme:
"Lok'tar!" Der Blutgardist ignoriert Ughulg und stapft wortlos an ihm vorbei zum Geländer der Brüstung. Streng in den Hof blickend, fragt der Blutgardist beiläufig:
"Alle auf dem Posten?" Um zu zeigen wie ernst er seine Worte nimmt, schaut Ughulg besonders grimmig und bestätigt mit unterwürfig gesenkten Haupt:
"Dabuh!" Der orcische Blutgardist zieht ungläubig die Augenbrauen zusammen und fragt deutlich interessierter als zuvor:
"Alle?" Ughulg schnaubt und bestätigt dann etwas ausführlicher:
"Alle auf dem Posten! Dabuh!" Der Blutgardist nickt beeindruckt und gibt Ughulg im vorbeigehen einen lobenden Hieb gegen die Schulter. Angewidert schaut Ughulg dem Blutgardist hinterher als ein Grunzer fröhlich pfeiffend hinter ihm vorbeiläuft. Ughulg fährt herum und knurrt:
"Du!" Als der Grunzer ihn unsicher anschaut deutet Ughulg einladent vor sich:
"Jetzt!" Der Grunzer stapft unsicher zu der Stelle auf die Ughulg deutet und blickt ihn dann neugierig an. Ughulg befiehlt dem Grunzer knapp:
"Mein Wolf kriegt heut' mehr Fleisch! Kapiert?" Der Grunzer denkt angestrengt nach und antwortet mit funkelnden Augen und seiner Lösung sicher:
"Wieder ein Gefangenenaustausch, eh?" Ughulg richtet sich schnaubend auf und lässt unheilverkündent die Nackenknochen Knacken. Er packt den überraschten Grunzer am Hals und zieht ihn unsanft zu sich heran. Mit feuchtem Auswurf brüllt Ughulg dem Grunzer ins Gesicht das ihm die fettigen Haare von der Stirn wehen:
"HAT UGH WAS VON DENKEN GESAGT!?" Ughulg schüttelt den Grunzer wie einen Strauch der Früchte abwerfen soll und tippt ihm mehrmals auf die Stirn:
"Nub denken!" Mit strammgestrecktem Arm Richtung Ställe weisend fügt er eindringlich hinzu:
"MACHEN!" Ughulg lässt den Grunzer so plötzlich los wie er ihn zuvor gepackt hat, woraufhin der Grunzer zurück taumelt und sich nach Luft ringend den Hals reibt. Noch immer blickt der Grunzer verstört umher und zögerd sich einfach aus dem Staub zu machen, als ihm bereits ein Ohrenbetäubendens:
"WAS GLUBSCHT ES DA NOCH!? RUNTER VON MEINER BRÜSTUNG!" entgegenraunt. Als der Grunzer daraufhin Richtung Ställe flieht, lehnt sich Ughulg auf das Geländer der Brüstung und blickt nachdenklich über den Wall.
Müde des Tages betritt Ughulg die Schenke und hockt sich auf die Holzbank vor den warmen Ofen. Als der alte Graud ihn bemerkt, stapft er umgehend mit einem gefüllten Krug auf Ughulg zu. Er stellt den Krug erleichtert auf den Tisch und spricht mit alter Stimme:
"Ughulg! Graud hat dich nicht kommen gehört!" Mürrisch greift Ughulg nach dem Krug und nimmt einen kräftigen Schluck. Das Met läuft über die Maulwinkel an seinem Bart herunter bis er schliesslich absetzt um das ganze mit einem lautstarken Rülpser zu Ehren. Unbeeindruckt blickt Graud beim Fleisch schneiden über die Schulter:
"Graud hat sie bemerkt, deine Veränderung." Der Freude über seinen Rülpser entrissen hebt Ughulg grimmig den Schädel:
"Was blaht Graud da?" Munter fährt Graud fort:
"Deine Nächtlichen Ausflüge. Das viele Grübeln." Nach einem ausgiebigen Schnauben stellt Ughulg fest:
"Grauds Lauscher sind wohl nub so schlecht wie alle denken!" Amüsiert schmunzelt Graud in sich hinein. Dann fährt er schulterzuckend herum und deutet auf Ughulg:
"In deinen Augen kann Graud es sehen." Die Stirn in Falten gelegt erwidert Ughulg genervt
"Und was glubscht Graud da?" Mit ruhiger Stimme spricht Graud weiter:
"Etwas das selten geworden ist." Graud blickt zu dem vernagelten Loch im Dach:
"Besuch aus dem Norden?" Auch Ughulg schaut zu dem Loch im Dach und presst dann verknurrt durch die Hauer:
"Was ist damit?" Den Schädel schüttelnd über soviel orcische Sturheit wendet Graud sich wieder dem Raptor zu. Auch Ughulg zuckt nur mit den breiten Schultern als ihm ein wohlbekannter Geruch in den Riecher steigt. Den saftigen Eber über der Feuerstelle anvisiert stellt er in voller Vorfreude fest:
"Ugh hat Hungrr!" Den Leib des Raptors gerade mühseelig herumgedreht wischt Graud sich über die Stirn:
"Der Raptor dauert noch etwas." Ughulg starrt noch immer auf den bereits goldgelben Eber und fragt bohrend:
"Was ist mit dem Vierbeiner nub in Ordnung?" Auch Graud blickt daraufhin zu dem Eber und antwortet sich erinnernd:
"Ach der?... Der ist für die Grunzer. Die haben bald Ablösung." Aufgebracht donnert Ughulg die geschlossenen Pranke auf den Tisch woraufhin die leeren Schalen und Krüge einen Fingerbreit vom Tisch abheben. Mit weit aufgerissenen Augen brüllt Ughulg angewidert durch die Schenke:
"PAH!" Kurze Pause:
"ALLES MADEN!" Nach einem verächtlichen Schnauben fügt er noch hinzu:
"SOLLEN DIE DOCH DEN RAPTOR FRESSEN!" Den Geifer vom Maul gewischt tippt er mehrmals auf den Tisch:
"Und jetzt her mit dem Eber!"
Der Tag ist vergangen und Hammerfall hüllt sich in die Dunkelheit der Nacht. Der Hof steht still. Die Wachtürme sind besetzt. Nur bei den Ställen flackert noch das unruhige Licht einer umstürmten Fackel. Nachdenklich sattelt Ughulg seinen Wolf als eine gekrümmte Gestalt den Stall betritt. Mit seinem Stock in den Knochen am Stallboden stochernd, stellt Graud umgehend fest:
"Sieht nicht nach unseren Jagdgründen aus!" Ughulg ignoriert Graud und schnaubt bei dem Versuch den Sattelgurt in das gewohnte Loch zu ziehen. Neugierig hebt Graud die Augenbrauen an:
"Wieder ein nächtlicher Ausflug?" Genervt antwortet Ughulg:
"Nub." Einen Moment darüber nachgedacht, fragt Graud beunruhigt weiter:
"Ugh kommt nicht wieder?" Erneut antwortet Ughulg mit einem knappen:
"Nub." Etwas besorgt bemerkt Graud daraufhin:
"Und Ugh hat sich das gut überlegt?" Etwas leiser fügt er hinzu:
"Ughulg ohne Standarte!?" Ughulg blickt auf seine verdreckte Standarte und fragt Graud mit ernster Miene:
"Was sind wir?" Mit soviel Überzeugung wie der alte Orc aufbringen kann, raunt er Stolz durch den Stall:
"Wir sind ORCS!" Die Antwort bereits erwartet, stellt Ughulg ohne zu zögern in Frage:
"Sind wir das?" Mit grimmig verschlitzten Augen kommt er Graud näher:
"Angeführt von wem?" Den Schädel schwächezeigend gesenkt, antwortet Graud mit einem Seufzen:
"Von verfluchten Maden." Mit einem kräftigen Nicken ergänzt Ughulg lautstark:
"Gol'kosh! Maden die nub bluten!" Aufgerichtet und mit dem Stolz eines alten Orc Kriegers, brüllt Graud daraufhin durch den Stall:
"ORGRIM HALL" Überrascht von Grauds Gefühlsausbruch schaut sich Ughulg beunruhigt um. Erst als er durch die Stallfenster niemand ausmachen kann, wendet er sich wieder zu Graud:
"Warum kommt Graud nub mit?" Graud muss so ausgiebig Lachen das er anfängt dabei zu Husten:
"Hihi...hust..." Er deutet auf seinen krummen Rücken:
"Die Wildnis ist kein Ort für einen alten Orc!" Nach genauerer Betrachtung des alten Orcs wendet Ughulg sich einsichtig wieder dem Wolf zu. Als Graud das Grübeln über sein Alter überwunden hat beginnt er schmunzelnd:
"Graud wird einfach Berichten..." kurzes kichern:
"Der Kopp'knacker sei beim Fischen in den Bach gefallen!" Aus vollem Hals bricht das Lachen aus Ughulg heraus und auch Graud steigt munter mit ein. Einige gröhlende Augenblicke vergehen bis die beiden sich angestrengt den Bauch halten. Mit vom Lachen vertränten Augen legt Ughulg seine Pranke auf Grauds Schulter:
"Und Ugh wird alle vor deinem Raptor warnen!" Augenblicklich aufgebracht, hebt Graud die buschigen Augenbrauen an:
"Wie oft muss Graud dir das eigentlich noch erklären?" Er klopft mit seinem Stock auf den Stallboden:
"Raptor schmeckt eben nicht wie Eber!" Amüsiert darüber Graud verärgert zu haben, stößt Ughulg die Stalltür auf und ruft nach seinem Wolf:
"Kagh!". Als der Wolf daraufhin über die Stalltür auf der anderen Seite springt, raunt Ughulg ihm hinterher:
DICKSCHÄDEL! Noch immer verstimmt zischt Graud daraufhin über die Schulter:
"Woher hat er das nur?" Ughulg zuckt nur mit den breiten Schultern und greift sich die Fackel aus der Halterung am Stallbogen. Im Schein der Fackel stapfen die beiden über den Hof und beobachten wie der Wolf durch die Schatten huscht. An der kleinen Seitentür neben dem großen Tor angekommen, wirft sich Ughulg ein dickes Fell über die Schultern und reicht Graud die Fackel. Mit in Falten gelegter Stirn nimmt Graud die Fackel entgegen und bemerkt dann besorgt:
"Ugh wird seinen Dickschädel eine Weile einziehen müssen!" Woraufhin Ughulg nur einen Maulwinkel hochzieht und grimmig
"Hrr." macht. Auf den Wolf geschwungen und die Pranke zur Brust geführt öffnet Ughulg sein Maul zu einem kräftigen:
"Aka'magosh! Alter Freund." Die Pranke ebenfalls zur Brust geführt erwidert Graud ihm:
"Aka'magosh. Alter Dickschädel." Das Fell um die Schultern noch etwas enger gezogen, reitet Ughulg langsamen Schrittes hinaus in die eisige Nacht.
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