von Gazahk » 30.08.2009, 13:42
Ein junger Orc, der von seinen Eltern den Namen Razahk erhielt, stapft langsam durch die felsige Landschaft des Schergrats. Er blinzelt leicht, ein kräftiger Regenschauer behindert seine Sicht. „Hier scheint es nicht oft zu regnen“, denkt er bei sich. Der Boden ist zu trocken, um das viele Wasser aufzunehmen. Es umspült leicht seine Füße, aber Razahk nimmt es fast gar nicht wahr. Den Sitz des Bärenfells, welches seine starken Schultern umspannt, muss er immer wieder korrigieren.
Seine Gedanken schweifen erneut ab, hin zu einem Clan, der hier seine Festung haben soll. Zumindest erzählte sein Großvater einst davon, aber, soweit er es verstand, waren es jedoch nur Geschichten. Die Art von Geschichten, die man jungen Orcs erzählt. Als Razahk in den Augen des Großvaters alt genug war, sagte dieser zu ihm: „Erinnerst du dich an die Sagen vom Donneraxt Clan? Es waren nicht nur einfache Geschichten…“
Er hebt leicht den Kopf, blickt zur Seite, und zweifelt erneut, ob er die richtigen Wege eingeschlagen hat. Da! War das etwas ein Drache, der zwischen den Felsen zu sehen war? Das kann doch nicht… Oder doch? Bisher hat er lediglich von ihnen gehört, gesehen hat er mit eigenen Augen aber noch keinen.
Razahks Blick heftet sich wieder auf den Weg, der vor ihm liegt. Zu unwirklich erscheint ihm das, was er meinte, mit eigenen Augen gesehen zu haben.
Eine sehr lange Reise liegt hinter ihm. Gedanken schießen schemenhaft wie Blitze durch seinen Kopf. Er ist zu schwach, um sie abzuwehren. Diese Erinnerungen allerdings lassen ihn aber auch an seinem Abenteuer zweifeln, statt ihn zu stärken. Der Duft von gebratenem Raptorbein steigt ihm in die Nase, so, wie es seine Mutter immer zubereitete. Schmerzhaft schließt er die Augen, sein Magen knurrt, er hört leise ihr grunzendes Lachen... Er versucht, die Bilder zu verdrängen...
In Gedanken beobachtet er seinen Vater dabei, wie er ein neues Totem fertigte.
„Mein Sohn, ich habe den Tag erwartet, an dem du mir sagst, dass du uns verlässt. Also gräme dich nicht, du hast die Rastlosigkeit wohl von mir geerbt.“, Razahks Vater schmunzelte leicht. „Ich weiß, dass ich dir nicht mehr viel beibringen kann. Du allein musst deinen Weg beschreiten. Du hast die Kraft und die Willensstärke, das zu finden, was du suchst. Damit dir die Suche ein wenig leichter fällt, nimm Reka mit.“
„Aber Vater, ich kann doch nicht deinen Reitwolf mitnehmen! Du sagtest, er sei der Beste, den du jemals hattest…“.
„Keine Widerrede! Reka ist ein wunderschönes Tier, zäh, charakterfest. Ein anderes käme überhaupt nicht in Frage. Außerdem folgt sie dir schon seit geraumer Zeit, wohin du auch gehst.“
Razahk nickte leicht, „Ja, ich weiß. Wenn sie nicht gewesen wäre, dann hätte ich das Zusammentreffen mit einem wild gewordenen Eber nicht so leicht weggesteckt…“
„Na, siehst du. Dann solltest du jetzt deine Sachen packen, mein Sohn. Ich schätze, deine Mutter möchte sich auch noch von dir verabschieden. Sicherlich hat sie auch schon die eine oder andere Leckerei als Reiseproviant für dich zubereitet.“ Sein dunkles Lachen hallte in Razahks Ohren wider.
In sanften Wellen wird das Bild seines Vaters hinfort getragen, ein leises Winseln lässt ihn zur Seite schauen. Er fängt den Blick von Reka auf. Die schlauen, gelbbraunen Augen mustern ihn scharf, sie blinzelt leicht. Seine Hand streicht sanft über das nasse Fell, krault sie hinter den Ohren. „Zu essen haben wir leider nichts mehr, der Proviant ist aufgebraucht, aber verdursten werden wir wohl kaum“, Razahk lacht, öffnet seine andere Hand, wo sich im Nu Regenwasser sammelt und hält es Reka hin. Sie trinkt gierig, lässt die Zunge zum Dank über seine Finger gleiten und schmiegt die Schnauze in seine Hand.
„Nun ja, altes Mädchen, ich hoffe, wir haben es bald geschafft... Moment,“, er hält inne, schnallt eine große Tasche von ihrem Rücken ab und schwingt sie sich über den Schulter,
„ich werde dir ein wenig abnehmen. Müsstest du mich jetzt auch noch tragen, würdest du…“
Er verstummte. Der dumpfe Klang von Trommeln mischt sich unter das laute Prasseln des Regens. Ein wärmendes Gefühl steigt in ihm auf, seine Glieder spannen sich an. „Hörst du das? Ich glaube, wir sollten diesen Weg weitergehen und uns dann westlich halten. Irgendetwas sagt mir, dass wir bald am Ziel sind“.
Ihre Schritte werden schneller, Razahk versucht in der einbrechenden Dunkelheit etwas zu erkennen. Sein Herz klopft. Langsam zeichnen sich die Umrisse einer Orcfestung ab.
Razahks Müdigkeit ist verflogen: „Gleich haben wir es geschafft.“
Nur noch wenige Meter, schon stehen beide vor einem großen Holztor. Razahk wendet den Blick zur Seite, er kann dort die Umrisse der Wachen erkennen.
Er schließt die Augen, atmet tief ein, bevor er drei Mal mit der Unterseite seiner rechten Faust beherzt an das große Holztor klopft.
Seine Kehle fühlt sich rau an, ein entschlossener Ruck fährt durch seinen Körper. Laut und entschlossen sagt er:
„Throm’Ka, Aka'Magosh, Razahk erbittet Einlass in Eure Feste und um Aufnahme in den Donneraxt Clan“.
[ooc]:
Meistens höre ich auf den Namen Matze, bin 30 Jahre alt, und mehr oder weniger Rollenspielanfänger.
Reicht das als OOC-Info für den Anfang?
Falls nein, könnt ihr gerne etwas mehr erfahren.
EDIT: Die Gilde, in der ich gerade bin, ist eine "Mag nicht dauernd auf Gildenbeitritt angesprochen werden"-Gilde.
[/ooc]
Zuletzt geändert von
Gazahk am 01.09.2009, 15:48, insgesamt 2-mal geändert.