von Attra » 20.04.2009, 20:07
Die Sonne steht schon tief im Rücken der Orcin, als sie langsam auf die Donnerfeste zu reitet. Sie sitzt auf einem grauweißen Wolf, eine Hand in seiner Mähne vergraben, die andere beschattet ihre Augen. Ihr Kilt ist bis zu den Knien hochgerutscht und man kann sehen, wie sie ihren Wolf nur mit dem Druck ihrer Schenkel lenkt. Die Schritte des Wolfes werden langsamer und schließlich bleibt er ganz stehen.
Die Orcin schwingt ein Bein über seinen Rücken und bleibt dann neben ihm stehen. Die Hand, die bis eben noch in seiner Mähne vergraben war, löst sich langsam aus den dichten Haaren. Etwas unsicher blickt die Orcin auf die Mauern der Feste, ihr Blick schweift über einen Turm, einige Schießscharten und bleibt dann an dem wuchtigen Tor hängen. Sie wühlt in einem der kleinen Beutel herum, die von ihrem Gürtel hängen und befördern schließlich einen Lederfetzen zutage. Sie wirft einen musternden Blick auf das Leder und dann einen - längeren aber ebenso musternden - auf die Feste. Dann nickt sie, wie um sich zu bestätigen, dass sie tatsächlich am richtigen Ort ist, und schiebt den Lederfetzen zurück in ihren Beutel.
Sie streckt sich, und geht auf das - noch halb geöffnete Tor zu. Es scheint, als wäre sie grade in dem Moment gekommen, in dem die Tore hätten geschlossen werden sollen. Das trockene Gras raschelt unter ihren Füßen, als sie dem mistrauischen Blick des diensthabenden Krigers begegnet.
Mok'ra! Sie schlägt sich zwei Mal auf die Brust. 'ch bin Attra Sturmtochter. Mein Weg hat mich hier her geführt weil ...
Sie stockt und ihre Hand wandert zu dem kleinen Beutel, der den Lederfetzen mit der Wegbescheibung beinhaltet. Wie um sich noch einmal Mut zu machen, drückt sie ihn und lässt die Hand dann wieder sinken. Der Kriger, welcher immer noch vor ihr in der Tür steht kneift die Augen leicht zusammen, woraufhin die Orcin einen halben Schritt zurückweicht, ihm dann aber grade in die Augen blickt und weiter spricht.
...Diese Zeit is' keine friedliche. So gern'ch das hätt'. Diese Zeit is' auch keine, um allein zu sein. Diese Zeit is' eine voller Kämpfe un' Krieg. Un' im Krieg braucht man Heiler. 'ch bin hier um zu frag'n, ob der Donneraxt Clan noch einen weit'ren Heiler in sein'n Reih'n gebrauchen kann.
Sie klingt jetzt sehr bestimmt, neigt dann - ihren Respekt bekundend - den Kopf vor dem Kriger und wartet seine Antwort ab.
Die Sonne scheint fast schon den höchten Turm der Feste zu berühren.