Krieg im Norden
Reise nach Hammerfall
Chronik von Urog Bilder von Sunekka und Rriia 29.09.2015
Der Tag des Aufbruchs ist gekommen. Am Morgen schon werden die letzten Sachen für den Handel im Norden verstaut. Bis nach Hammerfall ist es ein weiter Weg. Frischer Proviant wird geschlachtet und das Fleisch vorgebraten oder blutig an den Grollhuf-Flanken zu aushängen angebracht. Schon am Abend ist es soweit und ein Rudel Nordorc bricht auf.
Grillen zirpen in den Sümpfen und Frösche schließen sich dem Chor an. Ab und an platscht eine der Kröten ins Wasser. Inmitten der Donnerfestung ist es ebenfalls still. Auf diese Reise haben sich die Nordorcs vorbereitet und nun sammeln sie sich im Festungshof, um der letzten Besprechung zu lauschen. Nordorcs, wie Wolf, Rriia, Shigra, Shagrak, auch Kadur genannt und neben ihm ein treuer Clanfreund, der Troll Zan’ju verfolgen die Ausführungen des Häuptlings. Neben ihm steht die Scharfseherin Sunekka, welche mit den Sturmschwestern dafür sorgte, dass der Proviant ist, wie er sein soll.
Sturmschwester Rriia selbst wird die Handelswaren für Hammerfall auf ihrem Grollhuf mitführen. Ein Lastentier, dass ausreichend Platz und Kraft hat, um Felle und Fleisch in den Norden zu überführen. Der einzige Nachteil ist, dass das Rudel langsam wird reisen müssen.
Und so schleppt sich das Rudel im Schritttempo gen Norden. Die Nordorcs verlassen ihre Heimat und besteigen den Gebirgspass ins Rotkamm-Gebirge, um schon bald die Lebensfeindlichen Steppen nördlich davon zu erreichen. Feuer und Schwefel breitet sich wie eine Giftwolke um den Schwarzfelsen aus, dass der Weg durch dieses Massiv eine Willkommene Luftveränderung war. Doch kochende Hitze sollte das Rudel bald wieder, regelrecht aus seinem Schlund speien. Verschwitzt und müde setzen die Nordorcs im Tempo des Rudels einen Schritt nach dem anderen. Und dieser Schritt sollte für einen Teil des Rudels fatale Folgen haben. Das Lastengrollhuf setzten einen Huf auf einen spitzen Gegenstand, aus einem der unzählig vergangenen Schlachten, und bohrte sich das Eisen tief ins Fleisch. Grölend bäumt sich das Grollhuf auf, so gut sein Gewicht es erlaubte. Massig Schlägt der gehörnte Schädel des Tieres hin und her. Fast hätte es Rriia vom Grollhuf abgeworfen.
Auch die Wölfe knurrten und heulten auf, als die Vierbeiner den Schmerz des Lastenviehs bemerkten.
Als der Häuptling die Unruhe in der Nachhut bemerkt, hebt er seine Pranke und brüllt den Befehl zu halten. Während sich die Schamanin Rriia sogleich um die Heilung des Grollhufes kümmerte, lies der Häuptling ein Lagert errichten. Wolf behielt die Gegend im Auge und spähte den Horizont ab, während Sharuk, Zan’ju und Shigra sich das Mahl teilten Eine Willkommene Gelegenheit, um sich nach den bisherigen Strapazen eine Erholung zu gönnen und eine kleine Mahlzeit einzunehmen.
Bald sollte das Grollhuf wieder geheilt sein und die Reise gen Norden konnte fortgesetzt werden. Den Ahnen sei Dank, erreicht das Rudel den Boden des Ödlandes. Im Vergleich zu den Ländern zu Fuße des Schwarzfelsens, wirkte dieser, wie ein gesunder Landstrich, durch den es sich Lohnt zu reisen. Doch schon an der Pforte sollte das Rudel erneut halten müssen, als den Nordorcs zwei fremde Gestalten auf der Straße begegnen. Zwei Blutelfen aus dem Hause Mondschwert, welche sich vorstellten und von Kämpfen im Norden berichteten. Sie rieten den Nordorcs nicht weiterzureisen, da nur Gefahr und Tot auf sie warten sollte. Es war ein kurzes Gespräch, denn das Rudel war entschlossen und hatte ein Ziel, dass es zu erreichen gedenkt. Die Nordorcs schreiten im Schritttempo weiter und lassen die Blutelfen mit den Worten zurück, ihres Weges zu ziehen oder dem Rudel zu folgen. Da dem Häuptling diese beiden Fremden verwunden zu sein schienen und gezeichnet von den Kämpfen der letzten Tage, wollte er sie nicht in dieser Wildnis zurücklassen. Das macht sein Clan nicht, aber er überlässt jedem die freie Wahl.
Das Rudel, nun in Begleitung eines sehr ungewöhnlichen Gefährten-Gespanns, kommt weiter in den Norden voran und überquert sogar die Schlucht zwischen dem Ödland und Loch Modan. Das Land der Zwerge hatte eine kurze Wegstrecke, und sollte auch bald hinter dem Rudel sein. Das Ziel rückt immer näher, als die Nordorcs nun das Sumpfland erreichen, wo die nächste Überraschung warten sollte.
Weitere versprengte Truppen aus den Kämpfen im Norden schließen sich dem Rudel an, welcher nun zu einer Karawane angewachsen ist. Verwesender Gestank stieg den Nordorcs in die Nüstern, was sie alles andere als froh stimmte. Es waren einige vom Verlassenen Volk, welche am Thandolübergang eine Mission hatten.
Verwundet oder nicht, sie waren nun als Kampfeinheit mit den Nordorcs zusammengeschweißt. Ein Trupp, wie er bisher noch nie gesehen wurde stand nun bald am Übergang und ihnen entgegen ebenfalls ein bunter Haufen. Neben Nachtelfen stehen Menschen, Draenei, Worgen und sogar Zwerge und Gnome. Eine wahre Volksversammlung, als sich der Häuptling durch seinen Bart nachdenklich streicht.
Es ist der Osttalpakt, ein Bündnis, dass in vergangenen Gefechten dafür sorgte, dass Verlassene und Blutelfen herbe Verluste hinnehmen mussten.
Auch an diesem Abend stellen sie sich als Mauer auf dem Übergang auf, und verwehren den Nordorcs die Querung. Eine Nachtelfe, welche als Anführerin des Paktes hervorstach ging auf das Rudel zu. Die der Häuptling ihr entgegen. Hinter ihm die Scharfseherin und Rriia auf dem Grollhuf. Der Nordorc grunzt und zeigte mehrmals auf das schwer beladene Grollhuf, dass dieses über den Pass gehört. Es ging hier darum Getreide für seinen Clan zu besorgen, und dieses in Hammerfall im Tausch zu erhandeln. Der Häuptling versuchte der Nachtelfe Amanui zu erklären, dass es sich hier nicht um einen Eroberungszug handelt, sondern um eine Karawane, welche dafür sorgen soll, dass sein Clan und dessen Kinder auch im nächsten Monat Brot zu essen haben. Es war ein sehr heißer Sommer im Süden und die Kornbestände gingen mitd er Zeit zur Neige. Entweder durch den Verzehrt oder durch Schädlinge, welche ihre Vorräte befallen haben. Die Kinder und Welpen vom Donneraxt Clan haben sich in den letzten Wochen nur mehr von Fleisch ernährt oder verriebener Rinde, welche dann als Brotersatz diente. Grollend musste er mitansehen, wie die Welpen morgens bei einem kargen Frühstück ihren Tag begannen. Natürlich, der Clan hätte Westfall überfallen können, die Kornkammer Sturmwinds, doch der Häuptling entschied sich dagegen. Zu viele Nordorcs haben in diesem Sommer den Weg in die ewige Steppe angetreten oder waren fern auf Reisen. Keiner da, um den Clan zu verteidigen, sollte ein Konflikt ausbrechen, dass Sturmwind verstärkt Truppen in den Sumpf schickt. Der Versuch der Sturmschwestern in der Heimat selber Getreide anzubauen scheiterte kläglich im sumpfigen Boden.
Amanui und der Osttalpakt verwehrten dennoch den Übergang und hielten an ihrer Position stand. Der Häuptling wusste nicht genau, was hier vor sich ging, und in welche Konflikte sein Clan hier gerade verwickelt wurde, aber es gefiel ihm nicht. Wolf, Shigra und Sharuk stehen im Hintergrund und haben ihre Waffen kampfbereit gezogen. Wie es aussah, ob hier im Norden oder unten im Westen, ein Kampf um Getreide war wohl unumgänglich. Knurrend wendet sich der Häuptling zum Rudel…
Es kam wie es kommen musste, dass beide Seiten den Waffengang vorzogen. Ein heftiges und lautes Gefecht, dass hin und herwogte. Zuerst schlug der Osttalpakt das Rudel zurück. Doch dann erkannten die Nordorcs die Schwächen des Pakts und schlugen sich ihren Weg zum Thandolübergang durch. Auch das Grollhuf konnte dann sicher über die Brücke gebracht werden.
Auf beiden Seiten gab es Verwundete und Verletzte – Leid. Einige Krieger des Osttalpaktes folgten dem Rudel, um einen möglichen Angriff auf die Zuflucht abzuwehren. Doch das Rudel konnte mit ihren Begleitern sicher Hammerfall erreichen und seine Bestimmung erfüllen, als das Grollhuf im Laufe des Abends entladen wurde. Die Nordorcs freundet sich rasch mit den stationären Orcs Hammerfalls und es wurden Geschichten erzählt, Speisen geteilt und Wunden gepflegt….