von Ba'shek Grem'ash » 21.08.2022, 17:28
Tor'gra, Pfad einer Flammenwächterin
Von alten und neuen Pfaden
Teil VI
Erzählung und Bilder von Ba'shek
Ich bin, wo du bist.
„Ahyub. Wenn dhea sen wo mer sen, dann muhzz dhea dhe Grund sen wiezho egh aafgebroch’n bin.“
Das… stimmt. Und es stimmt auch wieder nicht so richtig.
„Dahz maght nub Sinn…“, stirnrunzelnd suchte sich Torgra einen Punkt an Deck, an den sie ihren Blick richten konnte, und entschied sich für ein kleines Astloch in der Planke vor ihr. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit dort hin. „Wie kann etwahz reghtegh sen unn’ augh wieder nub?“
Wenn du dich nicht auf Astlöcher konzentrieren würdest, sondern auf dich selbst, kämst du vielleicht drauf.
Torgra stieß ein verärgertes Schnaufen aus und wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzen…
All dein Frust und der Ärger auf mich wird dir nicht helfen. Genauso wenig wie es dein verwundetes Ehrgefühl getan hat nach Lordaeron, die Wut auf die Kriegshäuptling oder deine Flucht in die Sümpfe und die Festung des Donneraxt-Clans. Du wirst nicht finden, was du nicht richtig zu suchen anfängst.
Ein kurzer Moment verstrich, in dem Torgra sich eine Bemerkung verkniff, die ihr schon auf der Zunge gelegen hatte. Ein paar bewusste Atemzüge trugen die Worte, die sie hatte aussprechen wollen, erst ein Stück zurück zum Gaumen, dann sanft und unausgesprochen in die Meeresluft. Beiläufig nahm die Orc wahr, dass ihr Atem mittlerweile kondensierte und auch ihre Rüstung kühl auf ihrer Haut auflag. Sie war jedoch so in ihre Gedanken vertieft, dass sie der aufkommenden Kälte nur wenig Beachtung schenkte.
Sehr gut, wieder ein Schritt weiter. Und jetzt denk nach.
„Hrm. Wenn dhea sen wo egh sen. … un dhea dhe Grund sen warum egh hier bin. Aba augh nub…“ Während sie nachdachte, malte sie unbewusst mit dem kleinen linken Finger das Astloch nach, immer im Kreis, einmal herum und noch mal, und noch mal… Dann hielt sie plötzlich inne und starrte auf das, was sie da tat. „Egh dreh mer em Krääzh. Me’ dhe Denken un’ dem wahz egh magh…“
Sie spürte wie sich ein Stück des Nebels lichtete, den sie innerlich wahrnahm, und wartete, ob die seltsame Stimme etwas dazu sagen würde, erntete jedoch nur Schweigen. Dennoch fuhr sie ermutigt fort, „wahz hab egh… hrm. Egh… hab vasught mer Ehre wieder zu finden aba egh hab nub reghtegh zugehört bizhea. Egh wollte dahz allezh wieder wird, wie ehz war, wenn egh nur nub mehr uur dhe Kriegshäuptling mosch sondern uur un me’ Orc’n dhe dem alten Weg folgen un’ wissen wahz Ehre sen.“ Sie nickte zu ihren Worten und spürte, dass auch die Stimme ihr zustimmen würde, also setzte sie fort, „dhe Rääze sen ash Schritt wahz andarehz zu maghn, aba egh hab nur gewollt dahz egh ankomm un dhe Weg nub genug beachtet.“
Auch das schien wieder richtig, und so machte sie weiter, „wenn dhea sen wo mer sen un dhea sen dhe Grund, aba augh nub dhe Grund…“, nachdenklich ergänzte sie, „wenn dhe Grund uur dhe Rääze mer sen und augh dhea sen, und dhea sen wo mer sen… dann muhzz dhea mer sen. Un’ dhe Grund warum nub dhea, zhondan mer feige sen sen, weil egh dhe Lauscher nub aaf mer selbst gerichtet, un’ mer selbst nub meha geglubscht hab.“
Kopfschüttelnd rappelte sie sich hoch und stand noch eine Weile an der Reling. Die nächtliche Kälte spürte sie nicht mehr, denn wie nach dem Gespräch mit Rriia, Raek und Sunekka am Feuer vor einigen Tagen fand sie auch jetzt wieder eine Flamme in sich selbst, die ihr Herz berührte und ihre Gedanken zu ordnen vermochte. Und plötzlich wusste sie ganz sicher, welchen Weg sie als nächstes nehmen würde.
Fortsetzung folgt…