von Kraghorál » 20.03.2006, 11:57
Lok'Thar!
So höret nun eine Geschichte der Trauer und es Mutes...meine Geschichte.
Geboren wurde ich von meiner Mutter Hragha, einer tüchtigen Orkin wie sich jeder Ork gewünscht hätte, in Oggrimar. Mit jungen Jahren lernte ich schon das neuerliche Stadtreiben kennen, die Geschäfte, den Handel und lernte vielerlei verschiedene Rassen kennen.
Meine Brüder Kramghól und Treaghál waren die Liebelingssöhne meines Vaters. Sie kamen sehr nach ihm, tüchtig...geschäftstüchtig. Alsbald schon lernten sie den Handel und das Feilschen und Schneiderten und Lederten im Geschäfte meines Vater. Mich jedoch sprach dieses Leben nicht an.
Unglücklich lebte ich von einem Tag in den anderen. Während ich durch diese Lebensweise in die Missgunst meines Vaters fiel, verbrachte ich viel mehr Zeit mit meiner Mutter, die mich besser kannte als meine Brüder oder mein Erzeuger.
In meinem 16. Lebensjahr nahm sich mich beiseite und während meine Brüder und mein Vater im Geschäft tätig waren, sagte sie zu mir:
"Kraghorál, ich weiß Deine Bestimmung ist eine andere. Früher, noch bevor ich deinen Vater kennenlernte lebte ich weit im Süden von hier. Dort gibt es ein Tal, umhüllt von starken Felsen, um den Schützlingen Zuflucht zu bieten. Reise gen Süden auf der Straße entlang durch die Schluchten. Laufe durch den Klingenhügel weiter und bis du zur Abzweigung gelangst sollst Du die Straße nicht verlassen. Dort wird wohl ein Schild stehen...folge ihm nach rechts und laufe weiter, bis Du in das Tal gelangst. Dort werden Dir die alten Wege der Orks gelehrt."
"Die alten Wege.." ehrfürchtig hob ich meinen Kopf und erinnerte mich an die Geschichten, die mir meine Mutter als kleiner Orkling beim Einschlafen erzählt hatte. Tapfere, ehrfürchtige und ehrenhafte Geschichten eines orkischen Kriegers, Doomhammer... von einer Welt die den Orks alleinig war...Draenor..von Blut und Ehre.
Der junge Kraghorál bedankte sich bei seiner Mutter und lief davon...wissend seine Familie sehr lange Zeiten nicht mehr zu sehen, wenn überhaupt.
Wisst ihr, damals habe ich viel über das Tal gehört. Prüfungen die nicht schaffbar sind. Das man Gliedmaßen verlieren kann und kämpfe mit den giftigsten Skorpiden selbst den stärksten Orken zu einem winselnden Orkling machen könnten.
Doch nichts hielt mich auf mein Schicksal zu suchen.
So zog ich los und ich hielt mich an den Rat meiner Mutter. Den letzten den sie mir in Ihrem Leben gab. "Verlass nicht die Straße.."
Ich hörte komische Laute aus den Klüften abseits der Straße und ja..ich war neugierig. Doch um die Ehre willen und aus Respekt, habe ich abgelossen dieser niederen Versuchung nachzugehen.
So kam ich an die Gabelung. Aufgereget war ich etwas. Vielleicht wollte man mich dort nicht haben. Was wenn ich zu verweichlicht war.. kein richtiger Ork mehr...nur noch ein Stadt-Ork?
Ich fasste meinen Mut zusammen und rannte in die Schlucht. Was passieren würde, könnte ich eh nicht mehr ändern. Also gab ich mich hin.
Wie es das große Schicksal wollte, so war meine erste Begegnung auch gleich die bedeutendste. Ich zah gerade wie ein junger Taure und eine Trollin versuchten einen Keiler anzugreifen. Was sie nicht wussten, der Keiler war der Anführer eines ganzen Rudels und alsbald der junge Taure diesen Angriff, rief er durch lautes Grunzen sein gesamtes Rudel um Hilfe.
Der junge Taure schlug sich tapfer, vorallem da er im Anblick seines aufgestellten Totems ungehörigen Mut fasste und nicht weniger die Trollin, welche es vermochte seine sich auftuenden Wunden mittels ihres Willens zu schließen.
Aber es waren einfach zuviele.. überschätzt hatten sie sich. Aber es musste so sein, dass Schicksal hat mich genau zu ihnen geführt, in diesem Moment.
Die Keiler bissen die Trollin und den Tauren ungemein, da hob ich einen alten Stamm auf und brach in in ein schwungvolles Stück. Ich rannte weiter in den Kampf und schlug um mich.
Während ich mich dem Kampf hingab, verspürte ich wie mein ganzer Körper heißt wurde..ich spürte das Blut in meinen Adern und ich merkte wie meine Hauer weitaus mehr beeindruckender aussehen mussten, als in der Stadt. Nichtsdestotrotz wurde ich auch sehr verletzt und als ich hörte das bei meinem letzten Schlag der Stamm zerbrach und winselnde Keiler davonliefen, öffnete ich meine Augen. Ich sah wie der Feind vor Angst vor mir davon lief und das erfüllte mich mit Zufriedenheit. Ich sah blutende Wunden an meinem Körper und das ich wohl sehr viel Blut verloren haben musste, denn eine sofortige Nacht umhüllte mich.
Als ich wieder zu mir kam, sah ich mich gebettet auf eine Strohmatte und der junge Taure und die Trollin saßen um mich versammelt. Weiterhin standt direkt vor mir der größte Ork den ich je sah. Er sagte folgendes zu mir: "Ohne Dich mein künftiger Krieger, wären diese beiden Frischlinge jetzt Hundefutter geworden. Ich habe deinen Kampf beobachtet und deine Entrückung gesehen. Du hast etwas in dir, was ich nur von alten Tagen her kenne. Deshalb... wirst du hier ausgebildet, sofern du mutig dafür bist. Bist Du es?!"
Ich nickte.
"Gut! Dann wird euer gemeinsames Training morgen beginnen!"
Ich schaute hinüber zu den anderen beiden und zögerlich kam das junge Taurenkind mit der Trollin zu mir gekrochen, während sich der alte Ork entfernte. Erst jetzt sah ich das wir in einer Höhle waren und ich das hämmernde Geräusch eines Schmiedehammers vernehmen konnte.
"Ey, Du warst sehr mutig. Danke man, dass du uns geholfen hast. Der Taure hier ist übrigens Adlai. Eigentlich hat er ja mehr drauf, aber naja.."
Der Taure schubste die Trollin um, so dass sie zu meinen Füßen kullerte und ich musste trotz meiner Schmerzen lachen.
"Ich hätte sie auch noch alleine geschafft, wenn Du dich mehr konzentriert hättest! Aber sie hat recht..ich bin Adlai. Scheinbar kämpfen wir bald zusammen, so wie der alte Triagh meinte. Schaffst Du das denn mit deinen Wunden?" Bei der letzte Frage spiegelte sich sein Mitleid wieder und ich erkannte das er ein guter Taure war. Ich lächelte.
"Klar, schafft er das man. Er hats halt einfach drauf!" sprach Zerphin und lachte.
Ansteckend wie das manchmal ist, begannen wir alle drei laut zu lachen und nach einem kurzen Moment sprach ich:
"Lok'Thar! Ich bin Kraghorál und das Schicksal führte mich zu Euch."
Als ich meine Hand hinstreckte und sie zufälligerweise beide sie ergriffen, wusste ich das gerade eben eine Freundschaft fürs Leben besiegelt wurde...