Der Werberitus zweier Nordorcs - Teil I
Tage der Ungewissheit
- Text und Bild von Sunekka
Viele Monde vergingen und der Clan wuchs. Die Nordorcs gingen ihrem Tagewerk nach und so brach auch Häuptling Urog zu seiner Jagd auf. Die Tage vergingen, doch der Häuptling kehrte von der Jagd nicht heim. Die Nordorcin Sunekka machte sich große Sorgen um den Krieger. Wo war er, was war ihm geschehen? Dann wurde bei der nächsten Clanversammlung, dem Aaz'nodûm, durch den Uruk Grodork verkündet, das der Häuptling als verschollen galt. Im Inneren Sunekkas zerbrach etwas, doch sie ließ sich nichts anmerken. Erst als sie für sich alleine war schrie sie den Schmerz aus sich heraus, doch es half nichts.
Von nun an würde die Nordorkcin versuchen nur noch an den Clan zu denken und ihren Aufgaben als Sturmschwester nachzugehen. So vergingen Tag für Tag, Mond für Mond. Am Tage war die Nordorcin durch die Aufgaben abgelenkt, doch wenn es ruhig wurde im Clan, stieg der Schmerz in Sunekka wieder auf. Oft lag sie nächtelang wach. Dann ging sie zu ihrer Wölfin Silberpfeil und suchte bei ihr Trost. Die Wölfin war ihre treue Begleiterin. Gemeinsam ritten sie so manches mal in die Dunkelheit hinaus, auf einen Berg oder an die Küste und verharrten dort viele Stunde regungslos.
Dann kam der Tag an dem die Donneräxte ihre Heimat im hohen Norden verließen und in die Ödnisfeste ins Brachland aufbrachen. Dort sollte ihre neue Heimat sein. Schweren Herzens verließ die Nordorcin den Norden und folgte ihrem Clan ins Brachland. Die Donneräxte lebten sich nur mühselig dort ein, doch Sunekka wurde nicht wirklich froh in der neuen Heimat. Wusste sie doch, dass der Krieger irgendwo im hohen Norden sein musste. Sie nutzte daher jede Möglichkeit aus, um nach Nordend zu reise, meist wenn es wieder darum ging Fleisch für den Clan zu besorgen. Dann hielt sie, ganz allein für sich, nach dem Krieger Ausschau. Auch wenn alle davon ausgingen das Urog nicht heimkehren würde, so würde sie die Hoffnung nie aufgeben. Viele Monde vergingen so. Die Donneräxte verteidigten die neue Festung gegen die Zwerge und gingen ansonsten dem Clanleben nach.
Eines Nachts erwachte Sunekka schweißgebadet. Sie hat in ihrem Traum den Krieger heimkehren gesehen. Die Nordorcin begab sich daher leise zu ihrer Wölfin Silberpfeil und ritt mit ihr in die Wildnis hinaus. Sie ritt bis nach Orgrimmar und lauschte den Gesprächen ob irgendwer den Nordorc-Krieger Urog gesehen hatte. Doch sie konnte nichts genaues erfahren. Einige erzählten, sie hätten ihn gesehen, andere wiederum erzählten er sei immer noch verschollen. In ihrem Innersten spürte Sunekka, dass der Krieger noch lebte und sie wusste, er würde zu seinem Clan heimkehren.
Einige Tage später hörte die Nordorcin die Wachen der Donnerfestung davon reden, dass der "Duruc" in der Festung gesehen worden ist. In diesem Moment erblickte Sunekka auch schon den Krieger und blieb wie angewurzelt stehen. Sie hoffte nur, dass Urog nicht ihr lautes Herzschlagen vernehmen würde. Nachdem sie sich aus der Starre wieder bewegen konnte, drehte sie sich schnell um und verschwand in ihrer Kammer. Ihre Freude war so groß, dass sie kaum ein Wort herausbrachte, wenn der Krieger in ihrer Nähe war. Doch sie ließ sich so gut es ging nichts anmerken und schaute wenn er mit ihr Sprach immer etwas nach unten. Sie wollte nicht dass er ihre Gefühle für ihn in ihren Augen sehen konnte. Er war der Häuptling und sie nur eine Maka , die Sturmschwester geworden war.
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