von Rakja » 28.01.2018, 00:02
Von Hörnern und Pfeilen
Dabukas Rufe hinter sich vernehmend verließen Nagrash und Rakja das Dorf.
Auf ihre Frage hin warum die Ältere so wütend auf ihn sei sagte er nur daß sie sich darüber nicht den Kopf zerbrechen müssen. Schulterzuckend nahm sie es hin, ging sie ja auch eigentlich nichts an.
Nagrash führte sie aus den Sümpfen heraus in die 'verwüsteten Lande'.
Neugierig ließ Rakja den Blick über die rotstaubigen Hügel schweifen, sog die fremden Gerüche auf.
Als das gewaltige 'Portal', wie Nagrash es nannte, in Sicht kam konnte sie kaum glauben daß so etwas von Normalsterblichen erschaffen worden war.
Das es andere Länder gab hatte Rakja gewußt auch wenn sie nie wirklich über das Brachland hinweg gekommen war bevor sie sich auf den Weg zum Clan gemacht hat. Aber derart andere....Welten?
Bevor sie richtig realisieren konnte das das gewaltige Tor kein Hirngespinnst war führte Nagarsh sie zu einem kleineren Portal. Durch das Wabern hindurch waren die Tore Orgrimmars erkennbar.
Nagrash grinste über ihr Zögern - und das wollte sie natürlich nicht auf sich sitzen lassen! Also packte sie Lanaks Nackenfell fester und mit fest zusammengekniffenen Augen stürzten sich Orcin und Wolf in das Portal.
Den Fluss entlang ging es danach durch sattgrüne Wälder, neue Gerüche und Geräusche stürzten auf die junge Orcin ein und erfüllten ihre Sinne beinahe bis zur Übersättigung.
Durch die Bäume hindurch bemerkten die beiden Orcs auf einer Lichtung einen Bären wie Rakja ihn noch nie zuvor gesehen hatte - sowas gabs im Brachland halt nicht.
Das tiefschwarze Fell schimmerte im Sonnenlicht das durchs Blätterdach tanzte, die Größe des Tieres war beeindruckend. Mit den Krallen, lang wie Kurzschwerter, grub der Bär im Boden nach Nahrung.
Nagrash gab Rakja ein Zeichen - der Bär sollte Clan-Beute werden.
Aus dem Sattel gleitend gab sie Lanak das Zeichen zum Hinlegen und nockte einen Pfeil auf. Ihre in mehreren Grüntönen gehaltene Rüstung ließ sie beinahe mit der Umgebung verschmelzen.
Als sie in Schussposition war spannte sie den Bogen - und der Bär hob den Kopf. Hatte er das leise Knarren der Wurfarme gehört? Ihr Einatmen gespürt?
Jäger und Beute sahen sich für Sekunden die wie Ewigkeiten wirkten in die Augen - dann ließ Rakja den Pfeil losschnellen.
Das Todesbrüllen des Bären ließ die Vögel auffliegen und die Blätter rund um die Lichtung zittern. Fast wirkte es als würde die Erde beben als der kapitale Leib zusammenbrach.
Rakja kniete neben dem toten Bären nieder, legte ihm die Hand zwischen die Ohren und schloss die Augen, bedankte sich bei ihm für sein Opfer.
Nagarsh nickte zufrieden als sie begann das Tier an Ort und Stelle auszunehmen und zu häuten.
Wie es Brauch in ihrer Sippe gewesen war bot sie ihm einen Teil der noch warmen Leber an doch er lehnte ab. Also teilte sie mit Lanak.
Nachdem alles verwertbarte Fleisch ausgelöst und in der Bärenhaut verschnürt war ging es weiter.
An einer Weggabelung bedeutete Nagrash ihr abzusteigen und führte sie einen kleinen Hügel hinauf. Der Weg öffnete sich in eine Art Kessel und mittendrin sonnte sich...ein grüner Drache!
Rakja hielt den Atem an und betrachtete das Heben und Senken der riesigen Flanken.
Als Nagrash ihr bedeutete daß sie sich aufteilen und das Tier von zwei Seiten angreifen sollten zweifelte sie an seinem Verstand. Das war ein verdammter Drache!
Nachdem sie genau das auf ihre Tafel geschrieben hatte grinste Nagrash, klopfte ihr auf die Schulter und winkte sie zurück zu den Reittieren.
Es war ein Test gewesen - und scheinbar hatte sie ihn bestanden.
Der Wald veränderte sich während sie weiterritten. Durch die Bäume glitten gestreifte Katzen wie Geister, Rakja konnte ihren Blicke auf sich spüren.
An der Küste angekommen rasteten sie kurz.
Der salzige Wind umspielte die Orcs, stumm lachend hielt Rakja ihr Gesicht in die Gischt.
Sie folgten der Küstenlinie eine kleine Weile ehe sie durch das angenehm kalte Wasser einer kleinen Bucht zu einer Felseninsel schwammen.
Hinter den Rücken einiger Naga erklommen sie den Gipfel.
Oben angekommen offenbarte sich ihnen ein Ritualplatz der Naga und darüber, gehalten durch die Magie vier der schlangenartigen Wesen, schwebte ein großes Horn.
Gemeinsam machten die Orcs die in Trance verfallenen Naga, die ihr Ende nicht mal kommen sahen, nieder und Rakja nahm das Horn an sich.
Als sie es jedoch in Händen hielt konnte sie sich nicht wirklich daran erfreuen. Es fühlte sich nicht richtig an. War zu einfach gewesen.
Sie wollte es doch selber herstellen.
Mit einem entschuldigenden Lächeln gen Nagrash vergrub sie das Horn im Sand und sie machten sich auf den Rückweg.
Durch den Wald schlugen sie sich abseits der Straßen ins Gebirge durch, dort solle es Widder geben hatte Nagrash gesagt.
Ein Widder war zwar kein Yak aber sie wollte auch nicht mit leeren Händen ins Dorf zurückkehren.
Kurz vor Einbruch der Nacht fanden sie auch was sie gesucht hatte und sie konnte ohne große Probleme einen Steinkrallen-Widder erlegen.
Während sie sich daran machte das Horn abzulösen schlug Nagarsh ein Nachtlager auf.
Eine Nacht Ruhe würde ihnen gut tun bevor sie zurück ins Dorf, nach Hause reiten würden.
Der nächste Morgen brach an und nach einem guten Widdereintopf machten sie sich auf den Weg.
Vorm Einschlafen hatte sie noch am Horn gearbeitet, es nutzbar gemacht. Es erzeugte einen satten, tiefen Ton. Um die Verzierung würde sie sich zu Hause kümmern.
Vermutlich hatte sie zu intensiv darüber nachgedacht wie das fertige Horn aussehen würde denn als sie aufsah war Nagarsh hinter ihr und schrie ihr nach sie müssen anhalten. Grade noch rechtzeitig sah sie die blauen Flaggen und riss Lanak herum.
Im selben Momemt traf sie der Pfeil. Knapp unter die Schulterklappe, in den Rücken. Da behaupte nochmal einer Allianz-Soldaten besäßen Ehre!
Es gelang ihr im Sattel zu bleiben und Nagarsh in einen Hordeposten nur wenige Minuten entfernt zu folgen.
Dort brach der Krieger den Schaft bis auf eine Handbreit ab, reinigte und verband die Wunde.
Vom restlichen Heimweg bekam sie nicht wirklich viel mit - Nagarsh breiter Rücken verdeckte ihr den Blick. Er hatte vorgeschlagen daß sie hinter ihm aufsitzt damit die Wunde nicht zu sehr belastet wird. Dankbar hatte sie angenommen und sich den Ritt über an seinem Gürtel festgehalten.
In Orgrimmar hatten sie einen Magier gefunden der sich dazu bereit erklärte ihnen ein Portal nach Steinard zu öffnen. So waren sie um den Rest des Wegs herum gekommen.
Zurück im Lager hatte Nagarsh sie sofort zur Flamme gebracht, Rriia und Karula hatten sie versorgt. Der Pfeil wurde entfernt, sie bekam einen Salbenverband und einen Tee gegen das Fieber. Zur besseren Heilung legte sie den linken Arm im Anschluss in eine Schlinge.
Aus der Pfeilspitze würde sie sich einen Anhänger fertigen sobald sie wieder beide Hände zur Verfügung hätte.
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Vorsichtig drehte sich Rakja auf ihrem Lager herum und dachte an das anschließende Gespräch mit den Orcinnen.
Sie habe einen Sieg davon getragen weil sie heimgekehrt sei obwohl der Elf sie aus dem Hinterhalt heraus töten wollte, hatte Karula gesagt.
Bashek sagte sogar daß sie aus dem richtigen Holz für einen Donneraxt-Orc geschnitzt sei.
Lächelnd schlief sie ein.
((Portalszene umgeschrieben, sind nur phasing-bedingt durchs dunkle Portal
Drachenszene ergänzt weil ich sie total vergessen hatte))