von Grishna » 20.01.2006, 18:44
Leise öffnet sich die Türe zur großen Halle der Donneraxt-Festung, ein Schatten huscht durch den Spalt, die Türe schließt sich lautlos. Der Schatten tritt ins Licht des Feuers, es ist Grishna.
„Lok’Thar Freunde!
Dabuh, ich bin zurück. Es war eine anstrengende Reise, bei der ich viel Erfahren habe, auch über mich selbst.
Ich freue mich, wieder bei euch zu sein.
Mein Aufbruch war überraschend, überstürzt und vielleicht auch unüberlegt. Aber das plötzliche Auftauchen meiner Schwester, die ich vorher noch nicht kannte, gab mir neue Hoffnung, meine Eltern zu finden. Von ihr habe ich erfahren, dass der ursprüngliche Plan der Expedition, der sich meine Eltern angeschlossen hatten, geändert wurde. Sie wanderten Richtung Nordost, ins Land Azshara und suchten dort einen Weg nach Hyjal, wie meiner Schwester berichtet wurde und sie mir.
Also suchte ich als erstes den kleinen Posten in Azshara auf und sprach mit den Ansässigen dort.“
Grishna nimmt einen anständigen Schluck Bier aus einem großen Krug, es könnte der von Grogar sein.
„Von all den Bewohnern des Postens konnte sich nur der Lebensmittel- und Getränkehändler Kurll an die kleine Gruppe Orcs erinnern, die vor Jahren durch den Posten kamen und bei ihm ihre Vorräte auffrischten.
Also suchte ich entlang der Berge, die sich nach Norden hin erstrecken. Selbst den Erzmagier Xylem stattete ich einen Besuch ab, aber von einer Expedition, die nach Hyjal ziehen möchte, hatte er nichts gehört oder gesehen. Beim Bärenkopf, wo sich die Fulborgs der Holzschlundfeste aufhalten, habe ich ein großes Tor gefunden, leider ist es versperrt und teilweise verschüttet.“
Nachdem Grishna ein Stück Brot und Schinken gegessen und mit einem kräftigen Zug aus dem Krug hinuntergespült hat, fährt sie fort.
„So blieben mir nur die Lager der Fulborgs. Vom Norden bis zum Süden bin ich alle abgelaufen. Als ich mich schon auf den Rückweg machen wollte, fand ich in der Nähe des Bärenkopfes eine Begräbnisstätte, nicht groß, eher provisorischer Natur. Ich fand unter Erde und Steinen eine alte Holztafel, vielmehr ein morsches Brett, auf dem einige Namen eingeritzt wurden, auch die Namen meiner…!
Eine Träne rinnt an der Backe von Grishna hinab und tropft auf den Tisch. Sie holt tief Luft und setzt die Erzählung fort.
„…Eltern. Sie haben es nicht geschafft, ihr Ziel zu erreichen. Ein paar Fulborgs haben es verhindern. Unglaublicher Zorn, gemischt mit großer Trauer, haben mich tagelang unter den Fulborgs wüten lassen. Lager um Lager habe ich sie ausgerottet. Blut spritzte, Leiber stürzten zu Boden, Kehlen wurden durchschnitten und Herzen durchbohrt. Dann wurde es dunkel um mich herum, als ich erwachte, lag ich in einem Lager voller toter Fulborgs.
Nach einem Gebet zu unseren Ahnen habe ich mich in einem kleinen Teich gewaschen und erfrischt. Ich wanderte noch einige Tage in Azshara umher, unschlüssig einen klaren Gedanken zu fassen.
Ich habe meine Eltern verloren, alles was ich hatte…doch halt, da gibt es noch etwas, viele…Der Donneraxt Clan! Auf nach Orgrimma, zu Grogar, Skander und Drago, und zu den anderen Donneräxten!
Ich trieb meine Wölfin Shagra zur größten Eile an und war glücklich, seit langem, als ich meine Freunde getroffen habe, die mich herzlich willkommen hießen.“
Grishna strahlt vor Glück und trinkt mit den anwesenden Donneräxten einige Krüge Bier, bis sie vor „Erschöpfung“ am Tisch einschläft.