von Ba'shek Grem'ash » 24.04.2022, 08:37
Pfad dehz Mosh - Valisma
Der Abend ist angebrochen. In der Donnerfestung, inmitten der Sümpfe des Elends rücken immer mehr Nordorks zusammen. Fackeln und Lagerflammen werden entzündet. In der Halle des Donners sammeln sich diese Angehörigen des Donneraxt Clans. Die Flamme Donneraxt erhellt die Wände rundum in der Halle und selbst die dunkelsten Winkel geben hängende Trophäen und Waffenzeug preis. Gemurmel wird stiller, als der Häuptling die Halle betritt und seine Schritte geradewegs auf die Nordork Valisma richtet. Die Kriegerin, ein Sinnbild orkischer Kraft und Anmut, welche so nur eine Nordork verkörpert, steht aufrecht neben der Flamme und fängt den Blick ihres Häuptlings auf. Aus ernsten und dunklen Augen mustert Urog’âsh die Kriegerin und seine vernarbte Miene zieht Züge der Zufriedenheit, als er knapp vor ihr stehen bleibt. Beide fixieren einander und der Atem geht langsam und tief. Die anderen Donneräxte beobachten in der Halle die Szene inmitten der Halle.
Der Häuptling packt die Kriegerin mit der Pranke bei ihrer schlanken, aber muskulösen Schulter. Sein Griff wird fester und er grunzt ihr knapp zu.
„Bist du bereit Valisma?“
Die Kriegerin atmet tief ein und entgegnet entschlossen,
„Dabuh mein Häuptling.“ Sie senkt leicht das Haupt. „Bereiter, als je zuvor!“
Der Häuptling nickt und wendet sich mit tiefer und erhobener Stimme an alle umstehenden Nordorks,
„Dann machen wir uns bereit. Im Festungshof sammeln mein Clanblut. Wir brechen wir.“
Alle Nordork satteln ihre Reitwölfe und setzen auf. Das eine und andere für den Reiseproviant wird noch eingepackt. Der Häuptling reitet auf seinem grauen Hrodgir vor und sein Blick sucht nach Valisma. Die Kriegerin sitzt gewappnet aber ruhig in ihrem Sattel und wartet den Abmarsch ab, als sie merkt, dass ihr Häuptling neben ihr zu stehen kommt und seine von Narben und Falten gefurchte Miene ihr entgegensieht. „Du reitest heute an Urogs Seite Valisma. An der Spitze des Donnerwaaagh.“
Valisma richtet sich auf und streckt ihr Rückgrat vollends, um die Lungen mit Lust zu füllen und geschwollener Brust stolz ihren Ehrenplatz einzunehmen. Urog’âsh lächelt leicht und nickt dann, als er nach hinten über seine Schulter blickt und die Pranke zum Abmarsch hebt. Der Donnerwaaagh begibt sich auf die Reise in die zerbrochene Heimat ihrer Kindheit.
Nicht lange und die Nordorks erreichen die Grenze ihrer erwählten Heimat und betreten feindliches Gebiet – Das Verwüstete Land. Vor den Augen der Garnisonstruppen von Nethergard reitet der Lange Zug des Donnerwaaagh vorüber. Weder Mensch, Zwerg, noch sonst ein Allianzangehöriger wäre so dumm gewesen sich dieser schwer gerüsteten Kriegerschar entgegenzustellen. Doch beobachten sie, wie die Staubwolke auf Distanz vorbeireitet, während Bogenschützen schon einmal die Zinnen besetzen. Das Portal in die Scherbenwelt ist jedoch das Ziel dieses Clans. Denn durch dieses dringen sie vor und setzen ihre Reise durch das zerschmetterte Draenor fort. Nur direkt hinter dem Tor nach Azeropth werden die Nordorks kur aufgehalten, als sie Dämonentruppen und ihrem Grubenherren jenes Schicksal bescheren, welches sich Nethergard erspart hat.
Im flotten Tempo geht es durch die ausgetrockneten Schluchten und Täler der Höllenfeuerhalbinsel, nur um sich bald im Dickicht des Waldes von Terokkar wieder zu finden. Ihre erste Zwischenstation soll die Steinbrecherfeste sein, wo die Wölfe und ihre Nordorkreiter sich mit Wasser und Speisen der Region stärken. Die Reise wird dann aber nach kurzer Pause wieder fortgesetzt und schon bald erreichen die Nordorks das Land der Winde – Nagrand. Denn hier in der Arena, inmitten der grünen Idylle, welche weitreichend erhalten blieb, soll Valisma sich ihren Prüfungskämpfen stellen. Die riesigen Wölfe beobachten ihre Reiter, als sie einen großen Kreis in der Arena bilden. Inmitten die Kriegerin Valisma. Valisma blickt sich um und erwartet das Unvermeidliche, denn sie stellt sich ihren Gegner. Die Nordorks Starkfang, Rriia und Kadurshak werden sich ihr entgegenstellen. Vor den Augen vom Donneraxt Clan werden die rituellen Kämpfe vollzogen, bis Valisma am Ende keuchend und schweißgebadet mit ihrem Beidhänder nach Luft ringt. Der Häuptling stampft nun auf sie zu, und auch die anderen Nordorks schließen einen engeren Kreis um Valisma. Urog’âsh grunzt und nickt zufrieden, als er der Kriegerin in die Augen blickt.
Schon bald sollten die Nordorks sich in Orgrimmar einfinden, als der Donnerwaaagh langsam durch die gewundenen Gassen und Straßen dieser orkischen Metropole zieht. Der Hauptplatz, im Tal der Stärke, soll zeuge von dem sein, was Valisma sich über viele Monate hinweg verdient hat. Die Nordorks bilden einen Kreis und um sie herum rücken viele Schaulustige näher, als sie die hoch erhobene Standarte der Donneraxt erblicken. Der Häuptling steigt von seinem Wolf ab und Valisma macht es ihm nach. Beide gehen inmitten des Kreises und Urog’âsh grunzt Valisma ruhig zu. „Es ist Zeit Valisma.“
Valisma nickt und weiß, was nun folgen wird. Vor den Ahnen, vor den Geistern, vor den Augen ihres Clans wird sie inmitten Orgrimmars den Grom-uur-Grom-Schwur ablegen. Stolz und mit lauter Stimme, wiederholt sie jedes Wort und jeden Satz, bis ihr Schwur vollends ausgesprochen wurde. Unter den Jubelrufen ihres Clans und Schaulustiger wurde die diese Kriegerin hoch gelebt. Die Donnerkriegerin Valisma.
Mit einer langen und ausgiebigen Feier krönten die Nordorks diesen Abend in ihrer Heimat. Angehörige der Donneraxt und Gäste schmausten und tranken bis spät in die Nacht, als die Wölfe schon längst den Mond anheulten und der Beginn eines neuen Tages eingestimmt wurde.