von Ba'shek Grem'ash » 24.04.2022, 09:17
Feuerholztransport
von Rriia
Die Dunkelheit war bereits in den Sümpfen angebrochen, als der Schamane die heimatliche Flamme erreichte. Er führte ein riesiges Mammut bei sich. Die Sturmschwester erwartete ihn dort bereits. Ein sanftes Lächeln umgab ihr starkes Gebiss, als sie ihn freudig begrüßte. Morgrel und Rriia wollten an diesem Abend noch aufbrechen, um das Holz für die große bevorstehende Versammlung des Kriegsbundes zu beschaffen.
"Dann lazz unz mah gehen", sagte sie.
Die beiden verließen gemeinsam die Flamme und gingen eine Weile wortlos nebeneinanderher, bis das Lagerfeuer hinter ihnen nur noch ein kleines blinkendes Licht in der Ferne war. Vor den westlichen Toren der Festung stand ein weiteres Mammut bereit, welches schon ungeduldig hin und her stampfte, als Rriia einige Portionen Proviant an ihm verstaute. Einige Peons wuselten hektisch um die Nordorks herum und folgten grunzend den Anweisungen der Sturmschwester.
Dann ging die Reise auch schon los. Der morastige Weg aus den Sümpfen hinaus, war ein unbeschwerter Weg, den sie im langsamen Tempo bis hin zum steinigen Gebirgspass sichtlich genossen, ...und ihre Stimmung schien fast übermütig, als sie dort den schweren Lastentieren die Sporen gaben.
Kurz vor Dunkelheit zügelten sie diese wieder und gaben sich dort Seite an Seite mit wildem Gebrüll ihrem Blutrausch hin.
"Me Grom geweiht, befleckt überall.
Grom uur Grom, unn Donneraxt Hall!"
Zahlreiche feindliche Wachen und Anwohner lagen schwerverletz am Boden. Morgrel und Rriia hingegen trugen nur ein paar harmlose Schrammen davon, grunzten sich zufrieden zu und setzten ihren Weg fort.
Im Nordwesten , dort wo man über eine Straße vom Dämmerwald aus das nördliche Schlingendorntal erreicht, führte ihr Weg sie ins Rebellenlager. Sie sorgten ein weiteres Mal für Unruhe. Eine tapfere Jägerin der Allianz stellte sich ihnen entgegen, welche über einen geschickten Umgang mit Pfeil und Bogen überzeugte. Respektvoll grüßten sie einander und jeder ging wieder seines Weges.
Nun war es nicht mehr weit, bis sie ihr Ziel erreichten. Das Holzfällerlager der Goblins lag direkt vor ihnen. Morgrel und Rriia beluden sich abwechselnd ihre Mammuts, erst reichte der Schamane der Sturmschwester das geschlagene Holz hinauf und als dieses schon fast drohte nicht mehr aus seiner Schieflage hinauszukommen, verstaute Rriia das restliche an seinem.
Morgrel folgte der Nordork Zeichen, als sie auf einen kleinen abgelegenen Ort deutete. Mit einem zufriedenen Lächeln begutachtete Rriia die großen Mengen an Holzvorräten und gemeinsam versorgten sie die mittlerweile müde gewordenen felligen Dickhäuter, bevor sie sich selbst ein kleines Lager zum Verschnaufen errichteten. Die Sturmschwester schichtete einen Kreisrund aus Steinen, um in den darin liegenden Holzscheiten eine gemütliche Flamme setzen zu können, worüber sie kurze Zeit später das köstliche Schwein erwärmte. Ein würziges Duftgemisch aus gebratenem Fleisch und vor Erschöpfung riechender Schweiß der Nordork nebelten Morgrel um die Nase und ließen ihm einige Sabberfäden aus dem Maul tropfen. Verstohlen grinste Rriia ihn bei diesem Anblick glücklich an. Was nach dem Mahl folgte, änderte die Zukunft der beiden gravierend, aber dies ist eine andere Geschichte, die noch erzählt werden will.
Die Nordorks hatten einen erfolgreichen Abend hinter sich. Der Mond stand bereits hoch und groß am Himmel, wodurch beide wussten, dass schon bald die mitternächtliche Stunde schlagen würde, als sie sich auf den heimatlichen Rückweg begaben. Die Luft war kühl wie es zu dieser Uhr-und Jahreszeit sein sollte. Im Dämmerwald entdeckten sie einen kleinen beleuchteten Pfad. Er strahlte auf die beiden ein beklemmendes Unbehagen aus, doch sie waren zu müde um ihn zu erkunden. So beschlossen sie, zu einem späteren Zeitpunkt zurückzukehren, um zu sehen, was dort vor sich ging. Jetzt wollten sie sich beeilen ohne weiterer Zwischenfälle die Heimat zu erreichen.