von Bashek Gremash » 24.04.2022, 13:26
Orcin ohne Vergangenheit (1)
Vorgeschichte
Dunkelheit. Verloren. Wie ein Schleier legt sich ein Nebel über ihren Geist, als die Orcin in einem entlegenen Winkel Kalimdors erwacht. Lichtstrahlen dringen durch die Wimpern ihrer vom Schlaf verklebten Augen. Die Orcin blickt sich, ohne zu wissen, wo sie sich befindet oder sogar wann sie sich befindet. Ihre Haut ist grün auf den Händen, als sie diese mustert. Sie erhebt sich und klopft sich den Staub der Erde ab. Ein Windstoß weht ihr entgegen und füllt ihre Lungen mit Leben, als hätte sie zum ersten Mal zu atmen begonnen. Die Orcin atmet tief ein und ein entspanntes Grunzen entfährt ihren Hauer bewährten Lippen. Ein Blick zum Himmel. Es ist Tag und Wolken bewegen sich am Himmel. Aber wer bin ich? Plötzlich stellt die Orcin fest, dass sie nicht ansatzweise etwas über sich selber weiß. Sie lebt und sie ist, aber mehr gibt es nicht. Der Wille zu leben und zu atmen, lässt sie einen Schritt nach den anderen setzen. Und so beginnt ihre Geschichte. Im irgendwo, als irgendjemand.
Es vergehen Tage und Wochen, bis sie sogar eine gewaltige Metropole erreicht. In einem trockenen Land erhebt sich die orcische Bastion Orgrimmar. Orgrimmar, der Name kommt mir bekannt vor, woher? In Orgrimmar trifft sie auf ihr Volk, aber auch auf andere Wesen, die ganz anders als sie selber ist.
Auf nach Draenor sagen alle. In Draenor warten Aufgaben auf uns. Die Stimme der Masse erreicht auch die Orcin, und so folgt sie dem Strom des Volkes. Zurück in dieses Draenor. Es kommt ihr bekannt vor, doch weiß sie nicht woher. So verworren sind die Worte und so ohne Sinn. Doch vertraut. Aus Erzählungen erfährt sie dann, dass es vor langer Zeit einmal gewesen sein soll. Sie selber ist Jung. Doch wie alt? Wie viele Winter sind verstrichen, die sie überlebt hat? Sie weiß es nicht. Auf nach Draenor. Auch die Orcin folgt diesem Ruf und läßt sich vom Fluß der Zeit treiben, in ein Land, dass so in ihr verwurzelt, wie sie es sich kaum vorstellen kann. Die Orcin fühlt sich wohl, wo sie ist. Sie spürt die Erde, sie genießt den Wind. Und längst hat sie sich an die Tatsache gewöhnt von allen nur mehr Kriegerin genannt zu werden. Eine Kriegerin ohne Namen. Aber diesen Ruf hat sie sich verdient, denn schon viele Feinde sind unter ihren Klingen gefallen, wo sie auch das Abenteuer mit so vielen anderen suchte und fand.
Eines Tages kam sie nach Ashran. Eine Insel, die in zwei Teile geteilt wurde. Sie steht auf den Palisaden von Kriegsspeer und blickt auf die Ruinen einer anderen Kultur hinab. Große Wesen, fleischig und mit Muskeln bepackt, wie sie es selten gesehen hat - Oger. Was machen diese Oger in Ashran und warum will die Horde dahin und ihre Rivalen, die blaue Standarte der Allianz?
Aus Kalimdor in eine Welt, die längst vergangen ist. Von einem Winkel in den anderen. Von Schlacht zu Schlacht, und nun steht sie hier - vor Ashran.
Die Orcin entschließt sich mehr über diese Insel zu erfahren. Mehr von diesen Stätten der Oger zu sehen.
„Komm Kriegerin, lass uns nach Ashran. Lok’tar O’gar!“
Der andere Orc erhebt seine Axt und grinst der Orcin zu. Sie begleitet die Gruppe, welche sich nach Ashran aufmacht. Ob sie da Antworten findet? Gemeinsam mit dem roten Banner der Horde stößt sie tief vor ins Schlachtfeld von Ashran. Um sie herum Krieger aus vielen Völkern aus allen Herrenländer. Schon lange hat sie nicht so viel Kampf an einem Ort gesehen. Sie genießt den Kampf, den Rausch des Blutes. Und wieder weht ihr der Wind entgegen und ihre Lungen füllen sich mit Leben inmitten des Todes. Der Wind trägt ihr Laute rüber, doch ihre Sinne sind im Rasch des Moments…
Erzählung von Urog