von Ba'shek Grem'ash » 24.04.2022, 19:25
Dabu’ka saß am Feuerschein, schnitzte aus einem toten Ast eine kleine Holzfigur, wohl ein Wolf, wie sie es so gerne mal machte, um sich von den Anstrengungen des Tages zu entspannen. Ihre eigenen Tiere lagen dabei neben sie und schliefen. Durch ein Knacken hinter sie hielt die kleine Orcin kurz inne, brummte gewohnt und blickte über ihre Schulter. Es waren Kinder, Orcwelpen des Clans, die offenbar nicht schlafen konnten, oder die sich heimlich weg schlichen, um die Sümpfe in der Nacht zu erleben.
Sie wurden von Dabu’ka mit einem Handwink zu sich an die Flamme gerufen. Hier saßen normalerweise nur der Durub mit seiner Gefährtin, der Rat, Luskträger, oder Sturmrufer, aber gewiss keine Winzlinge. An diesem Abend war aber niemand anderen mehr da und die Kleinen kuschelten sich an die Wölfe der Orcin. Sie schnitzte noch ein Gesicht der Figur und stellte sie vor sich, gut positioniert, dass sie gesehen wurde konnte. Zuvor hatte Dabu’ka wohl bereits eine andere Figur hergestellt, welche sie daneben stellte. Im Feuerschein sah es fast so aus, als würden die Tierfiguren sich bewegen und mit einer etwas geduckter Haltung begann sie den Kindern eine Geschichte zu erzählen.
Der kalte Winter hielt Einkehr und ein hungriger Fuchs lief im Walde, auf der verzweifelten Suche nach Futter. Er durchstreifte das ganze Gebiet, konnte aber nichts Fressbares finden, was er sich hätte ins Maul stecken können. So gelangte der Fuchs an einen befahrenden Weg. Immer wieder fuhren Karren an ihm vorbei, die köstlich dufteten. Aber er war so wackelig auf den Beinen, dass er nicht hinterher laufen konnte. Da überkam dem Tier ein Einfall; denn schließlich sind Füchse dafür bekannt ziemlich gewitzt zu sein. Er wusste, dass so viele köstlich duftende Karren, die in dieselbe Richtung fuhren, nur auf einen Markt schließen konnten. Vielleicht war es auch der fahrende Markt, so wie wir ihn kennen. Dort, wo jeder seine Waren anbot um Tauschgeschäfte zu machen.