von Ba'shek Grem'ash » 25.04.2022, 12:08
Der Kampf mit dem Stock
Donneräxte gemeinsam beim Fischfang
Erzählung von Sunekkâ und Urog
Bilder von Sunekkâ
In den Sümpfen war es ruhig. Nur das Rauschen der Blätter und die Stimmen der heimischen Sumpftiere waren zu vernehmen. Bei der großen Flamme Donneraxt, vor den Palisaden, saß die Scharfseherin der Nordorcs und war mit einigen Kräutern beschäftigt. Nach und nach kehrten einige Nordorcs von ihrer Jagd zurück in die Sümpfe und gesellten sich zu ihr an die Flamme. Gemeinsam überlegten sie was sie zusammen machen könnten. Sie entschlossen sich dann, nach einigem hin und her, gemeinsam fischreiche Gewässer aufzusuchen, und sich den Kampf mit dem Fischfangstock zu stellen. Sie machten sich als geschlossenes Rudel auf die Reise, und fingen an die Schnur an dem Stock auszuwerfen und zu schauen was sie so erbeuten konnten. Sobald ein Fischschwarm leer gefischt war machten sie sich auf zum nächsten Schwarm und begannen von abermals von Neuem.
Nach einigen Stunden des gemeinsamen Spaßes übersandte ein Nordorc-Schamane Iz’gram, mit Hilfe des Geistes der Winde, seiner Scharfseherin eine Botschaft, dass er einen See gefunden hatte, in dem es nur so von Fische wimmelte. So machten sich die Nordorcs Rriiâ und Sunekkâ in das Gebiet, auf zum Schamanen. Als sie bei ihm ankamen glaubten sie kaum was sie sahen. Der See war so voller Fische, dass man dachte, ein Nordorc könne über sie gehen, wie über eine Furt. Hier stellten sie sich nun weiter dem Fischfang mit dem Stock.
Das ein oder andermal hörte man den Schamanen leise knurren und murren. Dann wussten die Nordorcs wieder, dass er keinen Fisch am Stock hatte, sondern irgendetwas völlig unnötiges wie Kisten, Knochen oder abgetragene Gewandung. Die Scharfseherin schmunzelte dann nur und besänftigte den noch jungen Nordorc-Schamanen, dass auch er bald den Umgang mit dem Fischfangstock beherrschen würde. Sunekkâ schenkte ihm ihr sanftmütiges Lächeln. Der junge Nordorc machte dann zugleich voller Tatendrang es zu lernen weiter, und warf die Schnur wieder und wieder aus. So kam es, dass die Nordorcs bis spät in die Nacht hinein mit dem Fischfang beschäftigt waren und ihren gemütlichen Spaß hatten. Den gefangenen Fisch bereiteten die Nordorcs, nach alter Donneraxt-Rezeptur, teilweise als Essen zu oder brachten sie zu den Händlern. Als die Nacht dunkler und dunkler wurde, kehrte langsam Ruhe im kleinen Clan-Lager ein, irgendwo in der Wildnis, und eine Donneraxt nach der anderen, bis auf den Wächter, versank in einen erholsamen Schlaf voller Fischträume, und dem ein und anderen alten Lederschuh…